Lidl: Chefs kommen und gehen - der Erfolg bleibt.

15.04.2019 - Dieses Jahr könnte Lidl erstmals die Umsatzmarke von 80 Mrd. Euro erreichen.

Der Discounter wächst seit 2012 jedes Jahr um mindestens 4 Mrd. Euro. Die spektakuläre Umsatzentwicklung konnte gelingen, obwohl das Führungspersonal häufig wechselt. Im Schnitt wurde alle zwei bis drei Jahre die Führung durch die Schwarz-Gruppe ausgetauscht. Allein seit 2014 wurde der Discounter von vier verschiedenen Vorstandschefs geführt. Über denselben Zeitraum konnte der Umsatz um 20 Mrd. Euro gesteigert werden. An ausgebliebenen Umsatzsteigerungen konnte es also nicht liegen, dass aus dem Chef-Posten ein Karussell wurde. In der Regel waren es interne Differenzen, die zum Wechsel führten.

Über die vergangenen zehn Jahre konnte Lidl seinen Umsatz mehr als verdoppeln. Dabei ist die Filialzahl jedoch nur geringfügig von etwa 9.000 auf 10.500 gewachsen. Jedoch sind die Märkte von damals mit den heutigen nicht mehr vergleichbar. Während vor zehn Jahren häufig noch 800-Quadratmeter-Filialen betrieben wurden, wagt sich Lidl bei entsprechenden Standorten sogar an 1.700 Quadratmeter Verkaufsfläche heran. Die zusätzliche Größe ist vor allem durch das sukzessive Ausbauen des Sortiments notwendig geworden. Das Lidl-Konzept kommt im In- wie Ausland an.

MomentanstehtderDeutsch-ItalienerIgnazioPaternoanderSpitze,dernicht nur das Einkaufsgeschäft beherrscht, sondern auch den Händler im operativen Geschäft voranbringen kann. Das hat er als Führer der italienischen Landesgesellschaft bewiesen.Trotz der deutschen Herkunft wird Lidl dort als einheimischer Händler wahrgenommen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Paterno sowohl Wert auf italienische Waren gelegt hat, als auch einheimischen Herstellern mit Lidl-Italien ein Sprungbrett zu bieten, von dem aus sie in andere Lidl-Länder exportieren können.

Die Auslandsmärkte erbringen mittlerweile zwei Drittel des Umsatzes und sind die wichtigsten Ertragsbringer geworden. Hierzulande peilt Lidl Umsatzrenditen von 2,5 bis 3 Prozent an, während in diversen Auslandsgesellschaften mehr als 5 Prozent Rendite abgeworfen werden.