Lebensmittelhandel besser als Branche

20.07.2020 - Der Handelsverband HDE hatte für das laufende Jahr ein Umsatzplus von zwei Prozent erwartet.

Doch dann kamen die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Krise und alles steht auf dem Kopf. Mittlerweile ist die Prognose auf ein Minus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr korrigiert. Zumindest nach dem "realistischen" Szenario. Die Annahmen umfassen ein Ausbleiben eines zweiten Lockdowns, eine marginale Konsumbelebung durch das Konjunkturpaket und einen Arbeitsmarkt, der weiterhin unter Druck durch anhaltende Kurzarbeit steht. Unter diesen Bedingungen geht der HDE davon aus, dass der Nonfood- Handel 40 Mrd. Euro Umsatz verliert. Das entspricht einem Rückgang um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Folgen dieser Entwicklung werden einerseits mehr Insolvenzen sein, andererseits übt sie gleichermaßen mehr Druck zur Anpassung von Geschäftsmodellen und Investitionen im Bereich der Digitalisierung. Allgemein lässt sich bisher ohnehin feststellen, dass der Onlinehandel einer der großen Gewinner des bisherigen Krisenverlaufs ist. Der HDE geht davon aus, dass sich daran auch in der zweiten Hälfte des Jahres nichts ändern wird. Der Höhepunkt wurde während der Lockdown-Phase erreicht, als der Online-Anteil der Nonfood-Ausgaben auf fast die Hälfte stieg. Seit Mai pendelt es sich jedoch wieder bei einem Viertel ein, ungefähr das Niveau von Januar dieses Jahres und etwas mehr als noch zum Ende des Vorjahres. Neben dem Onlinegeschäft ist vor allem der Lebensmittelhandel einer der großen Gewinner. Ein stabiles Plus wird wohl am Ende des Jahres stehenbleiben, trotz deutlich gestiegener Kosten für Personal und Hygiene.