Edge ermittelt die größten Händler in Europa

27.08.021 - Die Analystengruppe Edge by Ascential veröffentlicht ihr Ranking der größten europäischen Lebensmitteleinzelhändler.

Quelle: WeLoveBarcelona.de/unsplash.com

An der Spitze sind wieder einmal einige deutsche Akteure vertreten. Unter den besten fünf konnten sich insgesamt vier deutsche Händler platzieren: Schwarz-Gruppe, Rewe Group sowie Aldi und Edeka.

Die Spitzenposition wird weiterhin von der Schwarz-Gruppe eingenommen. In absoluten Zahlen konnte der Händler laut Prognose über 7 Mrd. Euro auf 144,57 Mrd. Euro zulegen. 78 Prozent des zu erwartenden Umsatzes entfällt dabei auf Lidl. Der Anteil wird durch den Discounter wahrscheinlich auch künftig weiter ausgebaut, da bereits Markteintritte in Nord-Mazedonien sowie Bosnien und Herzegowina geplant sind. Jedoch konnte auch Kaufland vor allem durch die Integration der übernommenen Real-Standorte zulegen.

Die Rewe Group, die den zweiten Platz für sich behaupten kann, konnte ebenfalls mit 4,5 Prozent ein deutliches Umsatzplus verzeichnen. Auch Aldi wuchs mit 6,6 Prozent stark. Vor allem der Norden wuchs um stattliche 9 Prozent und entsprechend stärker als der Süden, der auf 5,1 Prozent kommt. Einer der Gründe dafür wird wohl die Übernahme des Formats Leader Price von Casino in Frankreich sein. Bis September wollen die Essener alle 547 Standorte ins Filialnetz integrieren.

Um den letzten Platz der Top 5 streiten sich derweil Edeka und Carrefour. Momentan muss der französische Händler noch den Kürzeren ziehen, macht jedoch ordentlich Druck. Zwar bleibt der Abstand zum Vorjahr stabil bei 3,8 Mrd. Euro, da Edeka jedoch bisher nur auf den Heimatmarkt beschränkt ist, könnte das Wachstum in Zukunft geringer ausfallen als bei der Konkurrenz. Edeka hat jedoch bereits gegengesteuert, beispielsweise mit der Beteiligung an dem niederländischen Online- Shop Picnic. Hier besteht enormes Potential für internationales Wachstum.

Tesco ist der einzige Händler, der nicht aus Deutschland stammt und sich dennoch in der Spitzengruppe platzieren konnte. Edge by Ascential prognostiziert jedoch ein Minus von 5 Prozent. Dies wird wohl vor allem durch Währungsschwankungen und durch das Zentralosteuropa-Geschäft, das momentan am Schwächeln ist, begründet sein. Mitte 2020 wurde ein Großteil des Filialnetzes in Polen verkauft. Künftig möchte Tesco stärker auf den Online-Vertrieb setzen. Durch die veränderten Kundenbedürfnisse, die während der Corona-Krise entstanden sind, sieht dieses Segment enormen Aufschwung. Angeblich soll Tesco seine Effizienz bereits so stark gesteigert haben, dass sie kurz vor dem Break-even mit ihrem Online-Angebot liegen.