Aldi drängt in die Innenstädte

27.08.2021 -

Quelle: Marques Thomas/unsplash.com

Aldi Nord sucht Standorte in Fußgängerzonen und Shoppingcentern und versetzt sich damit in die Nähe seiner Kunden. Die Innenstädte wandeln sich und Aldi möchte ein Teil der Lösung sein, so ähnlich äußert sich zumindest Torsten Janke, der für die Expansion zuständige Geschäftsführer. Dafür geht der Discounter sogar ordentlich in den Spagat und ist bereit neue Konzepte, etwa in Verbund mit Kitas oder Wohnungen, auszuprobieren.

Nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen bleibt der große Sturm auf die Geschäfte in den Innenstädten bisher leider aus. Der Lebensmittelhandel ist klassischerweise ein guter Frequenzlieferant. Entsprechend könnte er bei der Revitalisierung der Städte behilflich sein. Auch für den Discounter ist die Chance reizvoll. Man platziert sich so näher am Kunden und verkürzt damit die Einkaufswege deutlich. Gerade Knotenpunkte in Fußgängerzonen, Shopping-Centern und Bahnhöfen nimmt der Discounter gerade besonders ins Auge.

Am bevorzugten Konzept der Stand-Alone-Filialen wird der neue Trend nichts ändern. Da jedoch die niedrig hängenden Früchte der deutschen Lebensmittelexpansion größtenteils gepflückt worden sind, müssen sich die Betreiber immer kreativere Konzepte einfallen lassen, um weitere Marktanteile und Kunden für sich gewinnen zu können.

Dazu gehört häufig auch das Bauen neuer Märkte im Zusammenhang mit der Schaffung von neuem Wohnraum. Auch hier hat Aldi Nord bereits mehr als einmal seine Flexibilität unter Beweis gestellt. Zum Beispiel wurden im Berliner Stadtteil Reinickendorf zwölf Wohnungen im Zusammenhang mit einem neuen Standort geschaffen, in Potsdam waren es 34. In Pankow entstehen momentan sogar 106 Wohnungen in Verbindung mit einem Markt. Janke ist sich bei all den Spekulationen über die Zukunft sicher, dass auch künftig Kunden Produkte anfassen wollen und die Begegnung suchen werden. Reagieren Kommunen vernünftig auf den anstehenden Strukturwandel, werden die Innenstädte auch wieder lebhafter werden.