Weiterentwicklungen beim Self-Checkout

03. Januar 2025 - Die Nutzung von Self-Checkout-Systemen gewinnt zunehmend an Bedeutung, und zwar nicht nur aufgrund des Personalmangels, sondern auch durch die rasante technologische Entwicklung, die diese Systeme sicherer und effizienter macht.

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Händler erweitern ihre Selbstbedienungsoptionen, und auch in den kommenden Jahren wird erwartet, dass dieser Trend weiter zunimmt. Der gewohnte Anblick von Selbstbedienungskassen ist mittlerweile vielerorts präsent, insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel (LEH), wo die Terminals dort platziert werden, wo sie den größten Nutzen bieten.

Die technologische Weiterentwicklung des Self-Checkouts ist ein zentraler Aspekt in aktuellen Tests und Pilotprojekten im Handel. Ein großer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Diebstahlschutz. Hier arbeiten Kassensystemanbieter und Einzelhändler gemeinsam daran, ihre Systeme sicherer zu gestalten. Eine große Herausforderung besteht darin, die überwiegend ehrlichen Kunden nicht durch unnötige Kontrollen oder Generalverdacht zu belasten, während gleichzeitig sichergestellt werden muss, dass Diebstähle erkannt und verhindert werden. KI-basierte Kamerasysteme, die Diebstahl und fehlerhafte Scans erkennen, könnten hier eine Lösung bieten, indem sie das Personal direkt informieren. Erste Tests mit diesen Technologien laufen bereits im Handel.

Besonders im Bereich der Altersverifikation zeigen sich ebenfalls Fortschritte. Der Kauf von altersbeschränkten Produkten wie Alkohol wird zunehmend digitalisiert. Der Lebensmitteleinzelhändler Tegut testet derzeit einen selbst entwickelten Schrank, den Kunden nur mit einem gültigen Personalausweis öffnen können. Auch bei Edeka sind bereits KI-basierte Altersverifikationssysteme im Einsatz, die das Alter der Kunden über eine Kamera erkennen. Laut Aussagen von Edeka Paul aus Freckenfeld funktioniert diese Altersprüfung bereits in 85 Prozent der Fälle ohne das Eingreifen eines Mitarbeiters. Daher wird angestrebt, diese Technik in Zukunft auf größere Märkte auszuweiten.

Ein weiterer bedeutender Innovationsfaktor für die Weiterentwicklung der Self-Checkout-Systeme sind Smart-Stores. Besonders im Bereich autonomer Geschäfte ist es entscheidend, dass Self-Checkouts reibungslos und ohne Unterstützung durch Personal funktionieren. Diese Anforderungen sorgen für einen technologischen Innovationsschub, der das Einkaufserlebnis verändert. Im Netto Pick & Go-Laden in Regensburg beispielsweise wird der Einkaufskorb automatisch an das Selbstbedienungsterminal übertragen, sobald ein Kunde davor steht. Auch die Benutzerfreundlichkeit der Systeme wird durch die Entwicklung von Smart-Stores kontinuierlich verbessert.

Ein besonders vielversprechender Fortschritt ist die intelligente Erkennung von Produkten durch Computer Vision. Kamerasysteme können inzwischen Obst und Gemüse erkennen, wodurch sich das manuelle Auswählen von Produkten auf dem Touchscreen erübrigt. Dies führt zu einer schnelleren und intuitiveren Nutzung der Self-Checkout-Systeme und verringert die Fehlerquote, sei es durch Unkenntnis oder absichtliche Manipulationen. Auch wenn große Handelsunternehmen wie Aldi Süd und Netto bisher keine genauen Angaben zu ihren Rollout-Plänen gemacht haben, ist davon auszugehen, dass solche Innovationen weiter an Bedeutung gewinnen werden. Besonders im Ausland zeigen sich bereits große Fortschritte: Der polnische Einzelhändler Biedronka hat beispielsweise 15.000 Self-Checkout-Terminals im Einsatz, die eine KI-basierte Erkennung für frische Produkte wie Obst, Gemüse und Brot ermöglichen.

Ein zusätzlicher Trend, der zunehmend im Mode- und Non-Food-Bereich zu beobachten ist, betrifft Self-Checkout-Konzepte, die auf Self-Scanning verzichten und stattdessen RFID-Technologie nutzen. Diese Technologie erkennt die RFID-Tags der Produkte, die dann automatisch auf dem Bildschirm erscheinen. Einzelhändler wie Decathlon und C&A setzen bereits auf solche Systeme, was eine weitere Richtung in der Weiterentwicklung der Kassentechnologien zeigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die technologische Weiterentwicklung im Bereich Self-Checkout-Systeme nicht nur durch die Implementierung von KI und smarter Bilderkennung, sondern auch durch die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und Sicherheitsvorkehrungen vorangetrieben wird. Händler investieren kontinuierlich in neue Technologien, um den Einkaufsprozess für Kunden zu optimieren und gleichzeitig Diebstahl und Fehler zu verhindern.