Noch vor nicht allzu langer Zeit galt das ehemalige Kaufhof-Gebäude als möglicher Standort für die geplante Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule. Diese schulische Einrichtung war in die Jahre gekommen und wurde als stark sanierungsbedürftig eingestuft. Die Stadt hatte ursprünglich angekündigt, dass die Schule in die Kaufhof-Räumlichkeiten umziehen könnte. Doch in den vergangenen Monaten wurde klar, dass dieses Vorhaben aufgrund der immensen Sanierungskosten und des langen Zeitrahmens für die Arbeiten – die frühestens 2034 abgeschlossen sein sollen – nicht realisierbar ist. Stattdessen zieht nun Tedi in das Gebäude.
Die Anmietung durch den Discountanbieter wird als Übergangslösung verstanden, da Tedi die Immobilie zunächst für eine begrenzte Zeit nutzen wird. Dabei ist das Unternehmen vor allem an einer schnellen Nutzung interessiert, um vom bevorstehenden Weihnachtsgeschäft zu profitieren. Der Einzelhändler plant, die Verkaufsfläche kurzfristig in Betrieb zu nehmen.
Die Entscheidung, Tedi als Mieter für die Kaufhof-Immobilie zu gewinnen, stößt jedoch bei der Stadtspitze auf gemischte Reaktionen. Aus städtischer Sicht wird die kurzfristige Lösung eher kritisch betrachtet. Der Umzug eines Billigwarenhändlers in das zentrale, leerstehende Gebäude wird als weniger förderlich für die langfristige Stadtentwicklung angesehen. „Diese Lösung bietet keinen Mehrwert für die Stadtentwicklung“, so die Einschätzung in der lokalen Presse. Man sei nun gefordert, ein hochwertiges und zukunftsorientiertes Nutzungskonzept für das Gebäude zu entwickeln.
Tedi wird somit die Nutzung des ehemaligen Kaufhofs übernehmen, bis eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Immobilie getroffen wird. In der Zwischenzeit bleibt die Frage offen, wie die Stadt die städtebauliche Perspektive dieses zentralen Standortes langfristig gestalten wird. Es ist zu erwarten, dass in den kommenden Jahren weitere Ideen und Pläne für die Nutzung dieses markanten Gebäudes zur Diskussion gestellt werden.