Berichten zufolge gibt es Schwierigkeiten bei der Übernahme von etwa zehn der insgesamt 84 Pfennigpfeiffer-Filialen, die vor allem in Ostdeutschland ansässig sind. Dennoch arbeiten die Beteiligten intensiv an einer Lösung und planen, einen überarbeiteten Antrag zeitnah beim Bundeskartellamt einzureichen. Insidern zufolge sei der Deal trotz der Verzögerung keinesfalls gescheitert. Tedi geht weiterhin davon aus, dass die Übernahme in naher Zukunft abgeschlossen werden kann. Bis Mitte der Woche war jedoch noch kein neuer Antrag beim Kartellamt eingegangen.
Solche Anpassungen sind nicht ungewöhnlich, wenn nach der ersten Prüfungsphase Probleme auftreten. Häufig ziehen Unternehmen ihre Anträge zurück, um diese zu überarbeiten, bevor ein längeres und kostenintensiveres Hauptprüfverfahren eingeleitet wird. Ein Hauptprüfverfahren kann den gesamten Übernahmeprozess deutlich verzögern und zusätzliche Kosten verursachen.
Für Tedi, der Nonfood-Discounter mit Sitz in Dortmund, kommt diese Verzögerung zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Das Unternehmen strebt für das Geschäftsjahr 2024/25 einen Bruttoumsatz von rund 3 Milliarden Euro an und will sein Wachstum weiter beschleunigen, um sich gegen Wettbewerber wie Action durchzusetzen. Mit rund 3.300 Filialen in Europa und einer Zielvorgabe von 5.000 Märkten in den kommenden Jahren verfolgt Tedi ehrgeizige Expansionsziele. Die Übernahme von Pfennigpfeiffer sollte dazu beitragen, insbesondere in Ostdeutschland wichtige Marktlücken schnell zu schließen.
Für Pfennigpfeiffer stellt Tedi eine wichtige Rettungsstrategie dar. Die MTH-Gruppe hatte das angeschlagene Unternehmen bereits zuvor zum Verkauf angeboten. Die aktuellen finanziellen Zahlen von Pfennigpfeiffer zeigen einen Umsatz von 75 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2022/23, wobei ein Jahresfehlbetrag von fast 2 Millionen Euro zu verzeichnen war. Tedi könnte somit die nötige Unterstützung bieten, um die Filialen in das Unternehmensnetzwerk zu integrieren und die Marke wieder auf Kurs zu bringen.