Vier Topmanager in den Bereichen Vertrieb, Zentralbereiche, Verwaltung und Controlling haben das Unternehmen bereits verlassen, wobei die Einkaufschefin bereits im Januar gegangen war. Michael Lagunionek tritt die Nachfolge von Gunnar Günther an, der 15 Jahre lang die Geschicke von Kaufland Polen geleitet hatte.
Obwohl Kaufland Polen in der Vergangenheit dank einer starken Expansion, begünstigt durch die hohe Anzahl von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine, überdurchschnittlich gewachsen ist, lag die Nettorendite für das Geschäftsjahr 2022/23 mit 2,2 Prozent deutlich unter den Erwartungen. Trotz hoher Umsatzzuwächse steht das Land unter kritischer Beobachtung.
Mit rund 240 Filialen und einem Umsatz von 3,1 Mrd. Euro (netto) ist Polen der zweitgrößte Auslandsmarkt von Kaufland, gleich nach Rumänien. Allerdings sieht sich das Unternehmen dort mit einem starken Wettbewerb durch den Edeka-Partner Biedronka konfrontiert, der bisher ausschließlich in Polen aktiv ist.
Michal Lagunionek wird als durchsetzungsstarker Stratege angesehen. Er hat bereits umfangreiche Erfahrungen im Einzelhandel gesammelt, unter anderem als Leiter des Polen-Geschäfts bei Lidl und später im Vorstand für Osteuropa sowie im US-Geschäft. Zur Unterstützung holt er einen Vertrauten von Lidl an Bord: Karol Krasowski, der zuvor als Geschäftsleiter Zentralbereiche bei Lidl in der Slowakei tätig war und mit dem Immobilienmarkt in Polen bestens vertraut ist.
Für den Vertrieb wird Martin Piterak eingesetzt, der bereits seit 1998 im ersten Auslandsmarkt für Kaufland, nämlich in Tschechien, tätig ist. Przemyslaw Witkowski übernimmt die Position des Verwaltungschefs, nachdem er zuvor den Finanzbereich von Kaufland in Polen geleitet hatte. Das Controlling wird vorübergehend von Stephanie Völlinger übernommen, die bereits das Einkaufscontrolling in der Neckarsulmer Zentrale verantwortet.
Der Einkauf in der Landesgesellschaft Polen wird seit Januar von Krzysztof Szponder geleitet.