Ein gutes Beispiel dafür ist die neu eröffnete Interspar-Filiale in Hallein bei Salzburg, die nach einer umfangreichen Modernisierung jetzt wieder in Betrieb genommen wurde. Die 3.500 Quadratmeter große Verkaufsfläche wird nach Angaben aus Branchenkreisen in den kommenden drei Jahren voraussichtlich rund 10.000 Euro Umsatz pro Quadratmeter erzielen – ein Anstieg von über 10 Prozent im Vergleich zur vorherigen Entwicklung. Zum Vergleich: Die umsatzstärkste Interspar-Immobilie bringt es auf rund 12.000 Euro Umsatz pro Quadratmeter.
Spar verzeichnet nicht nur bei den Hypermärkten, sondern auch bei den Supermärkten Zuwächse. Die Spar-Gruppe, zu der neben den selbstständigen und zentral geführten Spar-Supermärkten auch die 70 Interspar- und 7 Maximarkt-Großflächen gehören, konnte ein Umsatzplus von rund 4 bis 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Trotz der gestiegenen Inflation, die in Österreich insbesondere bei Nahrungsmitteln laut dem Statistikamt im Juli bei etwa 5 Prozent lag, konnte Spar seinen Marktanteil weiter ausbauen. Brancheninsider führen diesen Erfolg auf das kompakte Großflächenformat von Spar zurück, das im Vergleich zu den größeren deutschen Supermarktformaten eine flexiblere und effizientere Nutzung der Verkaufsfläche ermöglicht. So misst etwa das größte Maximarkt-Format durchschnittlich nur 5.000 Quadratmeter – ein vergleichbares Maß wie ein kleines SB-Warenhaus in Deutschland.
Johannes Holzleitner, Geschäftsführer von Interspar, betonte in einem Interview, dass die Weiterentwicklung des Sortiments eine zentrale Rolle spiele. Besonders bei den Nonfood-Artikeln – die etwa 30.000 der insgesamt 50.000 Produkte ausmachen – hat Interspar das Sortiment auf wesentliche Bereiche reduziert. Diese Produkte werden häufig direkt am Eingangsbereich des Marktes präsentiert, was die Kundenführung effizienter gestaltet. Anders als in vielen deutschen Märkten, startet der Gang durch den Interspar-Markt nicht mit Obst und Gemüse, sondern mit Nonfood-Produkten.
Ein weiteres Highlight der neuen Filiale ist die sogenannte „Insel“ mit den kombinierten Frischetheken für Fisch, Käse, Feinkost und Wurst. Das Konzept setzt auf eine Mischung aus Selbstbedienung und Bedienung durch Fachpersonal. Besonders der Bereich Fisch wird als Alleinstellungsmerkmal hervorgehoben. Obwohl der Marktanteil an Selbstbedienung wächst, möchte Spar nicht auf die persönliche Kundenbetreuung verzichten. Holzleitner betont, dass die „Beziehungsebene zum Kunden“ maßgeblich über die Bedienung an diesen Theken aufgebaut werde, was dem Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal im Markt verschaffe.
Die Spar-Gruppe plant auch künftig, jährlich etwa vier bis fünf Märkte zu modernisieren. In den letzten fünf Jahren wurden bereits drei neue Märkte eröffnet – trotz begrenzter Expansionsmöglichkeiten. Aktuell investiert Spar rund 35 Millionen Euro in die Neugestaltung des Maximarkt-Standorts in Linz. Insgesamt soll der Konzern in diesem Jahr eine Rekordsumme von 900 Millionen Euro in die Modernisierung bestehender Märkte sowie in die Eröffnung neuer Standorte investieren. Mit dieser kontinuierlichen Investitionsstrategie festigt Spar seine Position als Marktführer im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel.
Im vergangenen Jahr konnte Spar einen Umsatz von 18,5 Milliarden Euro (brutto) erzielen, was einem Anstieg von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon wurden 10,4 Milliarden Euro in Österreich erwirtschaftet – ein weiteres Indiz für die Stärke des Unternehmens auf dem heimischen Markt.
Interspar, eine der führenden Handelsmarken in Österreich, verfolgt mit seinen 70 Interspar- und sieben Maximarkt-Standorten ein einzigartiges Konzept für Großflächenmärkte. Johannes Holzleitner, Geschäftsführer von Interspar, betont, dass das Unternehmen als einer der letzten großen Betreiber in Österreich weiterhin sowohl Lebensmittel- als auch Nonfood-Sortimente auf so großem Raum kombiniert. In einem Marktumfeld, in dem die Hypermärkte europaweit schrumpfen, konnte Interspar in den letzten 15 Jahren konstant wachsen – eine bemerkenswerte Leistung, die auf ein klar fokussiertes und innovatives Geschäftsmodell zurückzuführen ist.
Was Interspar von anderen Anbietern unterscheidet, ist vor allem die strategische Ausrichtung der angebotenen Sortimente. Ein erheblicher Teil der Verkaufsfläche – etwa ein Drittel – ist Nonfood gewidmet, wobei der Fokus auf Produkten liegt, die sich gut in den Alltag von Familien integrieren lassen. Zu diesen Produkten gehören Artikel aus den Bereichen Küche und Tisch, Haushaltsmanagement, Textilien sowie Spiel- und Schreibwaren. Diese lebensmittelnahen Nonfood-Sortimente werden saisonal angepasst und bieten den Kunden regelmäßig neue Impulse. „Ein Supermarkt, der nur Nonfood-Welten ohne klare Fokussierung bietet, bleibt in meinen Augen einfach ein großer Supermarkt“, so Holzleitner.
Neben Nonfood-Produkten spielen auch die Gastronomie und die individuelle Bedienung eine entscheidende Rolle. Um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, setzt Interspar verstärkt auf eine hohe Aufenthaltsqualität und einen echten Mehrwert. „Unsere Kunden fahren an anderen Märkten vorbei, um zu uns zu kommen – da müssen wir ihnen etwas bieten, das sie woanders nicht bekommen“, erklärt Holzleitner. Das Unternehmen hat erkannt, dass ein Hypermarkt mehr bieten muss als nur eine große Verkaufsfläche. „Es muss 'fetzen', es muss außergewöhnlich sein, und dafür müssen wir uns besonders in den Bereichen abheben, die uns auszeichnen“, so Holzleitner weiter. Dies gilt insbesondere für das Nonfood-Sortiment, das durch die Konkurrenz von Nonfood-Discountern einem stärkeren Preisdruck ausgesetzt ist.
Besonders hervorzuheben ist die kontinuierliche Erweiterung und Bewerbung der Fischtheke bei Interspar. Holzleitner betont, dass die Bedienung an dieser Theke ein Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens ist und von vielen Kunden geschätzt wird. Auch bei anderen Bereichen wie Fleisch und Käse setzt Interspar auf eine Mischung aus Selbstbedienung und Bedienung. Der überwiegende Teil des Käses wird vorverpackt angeboten, da dies die bevorzugte Einkaufsweise der Mehrheit der Kunden widerspiegelt. Für Kunden, die dennoch frisch aufgeschnittenen Käse wünschen, wird selbstverständlich auch eine Bedienung angeboten. Beim Fleisch setzt Interspar ebenfalls verstärkt auf Selbstbedienung, behält aber die Bedientheken für hochwertige und beratungsintensive Produkte bei, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
Ein weiteres entscheidendes Merkmal der Großflächenstrategie von Interspar ist die konstante Verfügbarkeit der Bedientheken. „Die Schließung der Theken zu Randzeiten ist für uns ein No-Go“, so Holzleitner. Das Unternehmen stellt sicher, dass die Bedientheken während der gesamten Öffnungszeiten besetzt sind, und greift in Spitzenzeiten auf ein flexibles Team aus anderen Märkten zurück, um die Kunden immer optimal zu betreuen.
Die Personalakquise, insbesondere im Bereich der Bedientheken, bleibt eine Herausforderung. „In den letzten zwei Jahren war es besonders schwierig, Personal zu finden. Aktuell bessert sich die Situation jedoch wieder“, erklärt Holzleitner. Trotz der anhaltenden Herausforderungen in der Mitarbeitergewinnung ist das Unternehmen zuversichtlich, dass die Marktlage und die attraktiven Arbeitsbedingungen bei Interspar langfristig dazu beitragen werden, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.
Mit dieser Kombination aus attraktiven Nonfood-Sortimenten, hochwertiger Bedienung und ständiger Marktanpassung bleibt Interspar ein einzigartiger Player auf dem österreichischen Markt für Großflächen.
