Rewe treibt kassenloses Einkaufen voran

21. März 2024 - Der Rewe-Konzern setzt seine Experimente mit der Pick-&-Go- oder Grab-&-Go-Technologie fort und plant voraussichtlich im Sommer die Eröffnung des größten Pick-&-Go-Supermarkts Europas in Hamburg.

Quelle: Rewe Group/rewe-group.com

Mitte Februar wurde in Düsseldorf (Am Wehrhahn 43) eine solche Filiale auf einer Fläche von 700 Quadratmetern eröffnet. Ausgestattet mit 770 Kameras und Gewichtssensoren in den Regalen, ermöglicht sie den Kunden, den Markt nach dem Einkauf ohne Kassiervorgang zu verlassen (Grab & Go), selbst zu scannen oder sich an der normalen Kasse anzustellen. Es handelt sich um den vierten Supermarkt dieser Art von Rewe, nach Köln, Berlin und München (ausschließlich Grab & Go). Gleichzeitig wird ein 1.200 Quadratmeter großer Markt in Hamburg (Hoheluftchaussee 23-25) derzeit mit Kameratechnik ausgestattet. Dieser soll ab dem Sommer 2024 als größter "Computer-Vision-gestützter Markt in Europa" fungieren, wie Rewe auf Anfrage erklärt. Der erste Grab-&-Go-Markt von Rewe, der 2021 in Köln (Zeppelinstraße 2) auf knapp 200 Quadratmetern eröffnet wurde, hat dagegen geschlossen, was Rewe als "regionale Entscheidung" bezeichnet.

Neben dem Ausbau der Grab-&-Go-Technologie ist Rewe auch im Bereich Lebensmittelgeschäfte mit 24/7-Öffnung aktiv. Unter der Marke Rewe ready hat die Rewe-Tochter Lekkerland im Februar einen Einkaufscontainer an einer von EnBW betriebenen E-Tankstelle in Lichtenau (Sachsen) eröffnet. Dies ist der zweite Rewe ready nach Bispingen (Niedersachsen). Zudem ist Rewe mit der Nahkaufbox im Bereich unbemannter 24/7-Läden im ländlichen Raum vertreten, die mittlerweile auf sechs Filialen angewachsen ist.

Nach Meinung des Handelsexperten Stephan Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn befinden sich Konzepte wie Nahkaufbox, Teo, Tante M oder Tante Enso mittlerweile im "Roll-out-Modus". Im Gegensatz dazu sind die Grab-&-Go-Märkte von Rewe, Netto oder Aldi noch nicht in dieser Phase. Rüschen betont, dass die Grab-&-Go-Technologie eine Investition in die Zukunft sei, deren Rentabilität und die damit verbundenen Store-Größen jedoch noch nicht abschließend geklärt seien.