Rewe rechnet mit niedrigerem Gewinn

01. Juli 2022 – Obwohl die Rewe Group für das laufende Jahr mit steigenden Umsätzen rechnet, wird mittlerweile von einem spürbaren Rückgang des Ergebnisses ausgegangen. Steigende Kosten sind für die niedrigen Gewinnerwartungen hauptverantwortlich. Dennoch möchte die Gruppe nicht auf das Umsetzen wichtiger Vorhaben verzichten.

Quelle: Rewe Group/rewe-group.com

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Rewe Group, macht Vorstandschef Lionel Souque allen anwesenden deutlich klar, dass trotz der steigenden Kosten wichtige strategische Projekte weiterhin vorangetrieben werden. Allen voran handelt es sich dabei wohl um Vorhaben in den Domänen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Souques Reaktion auf die immer lauter werdenden Sorgen um die unmittelbare Zukunft lautet: „Wir haben seit Beginn der Corona-Pandemie darauf gesetzt, nicht nur möglichst unbeschadet durch die Krise zu kommen, sondern – wo immer möglich – noch leistungsfähiger zu werden“.

Die Sonderkonjunktur im Lebensmitteleinzelhandel der letzten zwei Jahre während der Corona-Pandemie ist zu Ende und die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass sich dies auf Umsatz- und Ertragsentwicklung auswirken wird. Von einer wirklich sorgenvollen Stimmung wollen Insider und Marktexperten bei der Handelsgruppe jedoch noch nichts gemerkt haben. Immer größere Teile der Mannschaft sollen dennoch angespannt auf die unmittelbaren Entwicklungen blicken.

Für dieses Jahr wird bisher weiterhin mit steigenden Umsätzen gerechnet. Angeblich soll dieses sogar laut Prognose des Vorstands „deutlich“ ausfallen. Dazu soll vor allem die Touristik beitragen. Gleichzeitig wird jedoch von geminderten Gewinnen ausgegangen. Im Geschäftsbericht, der zur Jahreshauptversammlung veröffentlicht wurde, heißt es dazu: „Aufgrund des Preis- und Wettbewerbsdrucks sowie sehr starker Kostensteigerungen erwarten wir hingegen ein signifikant vermindertes internes Ebita im Vergleich zum Vorjahr“.

Mit quantitativen Prognosen hält sich der Konzern zurück, gibt jedoch Tendenzen für die einzelnen Sparten an. Mit einer positiven Ergebnisentwicklung wird bei der Touristik, dem Vollsortiment in Österreich und bei Penny International ausgegangen. Für alle anderen wird mit einem teils deutlichem Rückgang gerechnet. Fairerweise muss dazu der Kontext geschaffen werden, dass einige der Sparten von einem hohem Niveau der letzten zwei Jahre kommen. Das Kerngeschäft sind immer noch die deutschen Supermärkte. Hier die Handelsgruppe von ebenfalls leicht zunehmenden Umsätzen aus, wobei das Ergebnis „signifikant abnehmen“ wird. Als Gründe werden dafür ordentliche Preissteigerungen bei Energie, Bau und Transport aufgeführt.