Die Auswirkungen von Fahrermangel, Rohstoffknappheit und Konflikten weltweit zeigen sich auch in der Logistik von deutschen Handelsunternehmen. Bei Rewe führen diese Faktoren zu unzuverlässigen Lieferungen. Lars Siebel, verantwortlich für die Supply Chain, präsentierte dramatische Zahlen beim Handelslogistik-Kongress. Er betonte die Bedeutung zuverlässiger Lieferungen für die Kundenzufriedenheit und kündigte Maßnahmen zur Verbesserung an.
Eine wichtige Kennzahl für Rewe ist der "Kundenschmerz", der Regallücken widerspiegelt. Mithilfe von Kundenstromanalysen und Bon-Daten ermittelt Rewe, welche Produkte üblicherweise zusammen gekauft werden und identifiziert so potenzielle Regallücken. Aktuell liegt die Quote der unzufriedenen Kunden bei rund 10 Prozent, das Ziel ist eine Reduzierung auf unter 5 Prozent.
Um die aktuellen Herausforderungen anzugehen, investiert Rewe in die Modernisierung seiner IT-Systeme und setzt verstärkt auf Automatisierung. Ein neues Netzwerk ermöglicht die Integration verschiedener Systeme, von der Disposition bis zum Transport-Management. Zudem wird das Prinzip des "Digitalen Zwillings" in der Logistik eingeführt, um die Effizienz der Warenausgangsflächen zu verbessern.
Innovative Technologien wie Augmented-Reality-Brillen werden getestet, um die Kommissionierung zu beschleunigen. Diese Brillen sollen den Mitarbeitern zusätzliche Informationen liefern und die Suche nach Waren erleichtern. Darüber hinaus setzt Rewe auf Künstliche Intelligenz, um die Nachfrage in den Märkten genauer zu prognostizieren und Präsenzlücken zu identifizieren.
Die kontinuierliche Modernisierung und Optimierung der Logistikprozesse ermöglicht es Rewe, die Kundenzufriedenheit zu steigern und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.