Rewe entwickelt Green Building zu Green Farming weiter

23. Juni 2022 - Obwohl das Rewe-Green-Building-Konzept mit zu den modernsten im gesamten Lebensmitteleinzelhandel zählt, möchte es Rewe mit der Begründung, dass es nicht mehr zeitgemäß wäre, nicht weiterentwickeln.

Quelle: Rewe Group/rewe-group.com

Entscheidend ist nicht die archetektonische Darstellung oder Einrichtung per se, sondern der konzeptuelle Aufbau. Peter Maly, Bereichsvorstand bei Rewe, glaubt, dass der Supermarkt zukünftig mehr sein sollte, als ein bloßer Ort an dem Waren zum Einkauf angeboten werden: „Der Vollsortimenter wandelt sich vom monofunktionalen Lebensmittelmarkt hin zu einem multifunktionalen Dienstleister rund um Lebensmittel“. In der Logik von Rewe ist der Supermarkt mittlerweile wichtiger Baustein im städtischen Quartier. Neben den durch das Unternehmen verfolgten ökologischen Aspekten, soll ein Ort sozialer Begegnung für die umgebende Nachbarschaft geschaffen werden. Dazu zählen Angebote wie Abhol- oder Packstationen, ein umfassendes Convenience-Sortiment, Lebensmittel aus der Region und Gastronomie. Der zukünftige Wunsch-Supermarkt steht für Rewe seit letztem Jahr in Wiesbaden-Erbenheim. Zustande gekommen ist das Projekt als Resultat eines 2016 ausgelobten Architekturwettbewerbs. Gewonnen hat das Büro Acme mit Standorten in London und Berlin. Der Entwurf sah ein quadratisches Marktgebäude vor, auf dessen Dach Kräuter angebaut und Fische gezüchtet werden, die anschließend im Markt selbst, sowie in Märkten in der Umgebung, verkauft werden können. Das Konzept hört auf den Namen „Green Farming“. Unter Hinzufügung und Weglassen verschiedener Elemente ist das Konzept für den bundesweiten Rollout vorgesehen. Beispielsweise ist eine Farm auf dem Dach nicht notwendigerweise für jeden Standort vorgesehen. Solche Entscheidungen werden für den jeweils spezifischen Standort geprüft. Das erste Green-Building war der Markt in Berlin-Rudow, der im Mai 2009 öffnete. Der Standort verfügte über eine ca. 2.000 m² große Photovoltaikanlage. Nach Berechnungen von Rewe soll der Markt rund 50 Prozent weniger Energie als der Standardbau zum damaligen Zeitpunkt verbraucht haben. Es wurde auch zusätzlich auf Geothermie gesetzt. Insgesamt 18 Dachlichtkuppeln sowie ein das Gebäude umschließendes Fensterband sorgten für massig natürliches Licht. Rewe heimste zahlreiche Preise für den Bau wegen seiner gelobten Nachhaltigkeit ein.