Real versucht es noch einmal mit neuem Investor

01. Juli 2022 – Zum zweiten Mal in zwei Jahren wechselt Real den Eigentümer. Der Frankfurter Anwalt und Investor Sven Tischendorf übernimmt die übriggebliebenen 63 Märkte und versucht mit dem Slogan „Schön, mein Real bleibt“, einem neuen aufgefrischten Logo und der Idee moderne Märkte mit einem Schwerpunkt auf Frische zu betreiben, die Real-Märkte profitabel weiterzuführen.

Quelle: real GmbH/real.de

Auf zahlreichen Transparenten und Deckenhängern wird das neue Logo präsentiert. Aktuell werden noch zahlreiche Real-Eigenmarken ausverkauft und derweil Regale umgebaut. Der neue Schwerpunkt der Real-Märkte soll auf einem modernen Erscheinungsbild mit einem auf Frische ausgerichteten Sortiment liegen.

Der neue Eigentümer der Real GmbH, der Frankfurter Anwalt und Investor Sven Tischendorf, übernimmt ausschließlich das operative Geschäft, ohne die Immobilien. Diese wurden bereits beim letzten Eigentümerwechsel, als die Metro Group die SB-Warenhäuser 2020 an die SCP Group verkaufte, durch SCP abgetrennt. Seitdem wurden mehr als 150 Filialen an Wettbewerber weitergegeben.  Tischendorf sichert sich mit Karsten Pudzich und Ute Kaproth die Unterstützung zweier erfahrener Manager für die Geschäftsführung, die die Real-Standorte bereits gut kennen. Weiterhin wird der Finanzexperte Patrick von Hagen und der Einkaufsexperte René Plasman in die oberste Managementebene aufgenommen.

Es heißt, dass die Top-Manager jeweils mit 5 Prozent am Unternehmen beteiligt sind, was 80 Prozent beim Investor übrig ließe. Offizielle Stellungnahmen sind zu dieser Einigung jedoch noch nicht bekannt. Die mediale Zurückhaltung wird mit dem Wunsch begründet, sich vollständig auf das Geschäft konzentrieren zu wollen. Das Viergespann an Managern versucht mit solchen Aussagen auch der öffentlichen Wahrnehmung entgegenzutreten, dass sie nur noch die Verwalter von Resten wären.

Für den Einkauf ist mit Rewe bereits ein starker und wettbewerbsfähiger Partner gefunden worden, der gute Preise ermöglicht. Wie es jetzt weitergehen wird, wird wohl vor allem von den Talenten und Ideen des Investors abhängen. Dieser hat im Übrigen mit der Übernahme von dem Voreigentümer noch einen dreistelligen Millionenbetrag bekommen. Dieses Geld wird wohl auch bitter notwendig sein, um die Standorte wieder auf Vordermann zu bringen. Bei der Modernisierung und Neuaufstellung der Häuser in dieser Größenordnung werden schnell einmal 5 Mio. Euro pro Standort fällig. Marktexperten schätzen den Umsatz der übrigen Märkte auf 700 Mio. bis 1 Mrd. Euro.