Netto verstärkt Frische-Einkauf mit Erfahrung von Aldi und Lidl

08. März 2024 - Netto Marken-Discount hat seine Frische-Abteilung mit der Einstellung von Alexander Bauer als Obst- und Gemüse-Einkäufer verstärkt.

Quelle: Netto/Wikimedia Commons

Seit letzter Woche ist Alexander Bauer als neuer Einkäufer für Obst und Gemüse in der Zentrale in Maxhütte tätig. Bauer bringt umfangreiche Erfahrungen aus seiner vorherigen Tätigkeit bei Aldi Nord mit und hat zuvor auch bei Lidl gearbeitet.

Diese Personalentscheidung deutet darauf hin, dass der Edeka-Discounter Netto seine Position im Bereich Obst und Gemüse verbessern möchte. Mit der Erfahrung von Alexander Bauer, der zuvor bei Aldi Nord für dieses Segment verantwortlich war und früher bei Lidl tätig war, setzt Netto ein deutliches Zeichen. Zwischenzeitlich war der 50-jährige Bauer auch für Unternehmen wie Landgard und Vitfrisch tätig. Mehrere Quellen haben diese Personalie bestätigt, jedoch gab es von Netto keine offizielle Stellungnahme dazu.

Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Netto im Bereich Obst und Gemüse noch Aufholbedarf hat. Laut GfK-Daten, die der LZ vorliegen, generiert Lidl 15 Prozent und Aldi 14 Prozent ihres Umsatzes mit Obst und Gemüse, während es bei Netto nur gut 12 Prozent sind. Dies entspricht etwa einem Umsatz von 1,9 Mrd. Euro, was knapp der Hälfte des Umsatzes der großen Discount-Wettbewerber entspricht.

In der gesamten Frische-Kategorie liegt Netto mit einem Umsatzanteil von knapp 47 Prozent 6 Prozentpunkte hinter Lidl und 3,5 Punkte hinter Aldi. Obwohl Netto das Format mit den meisten Outlets ist, liegt der Umsatz pro Filiale mit geschätzten knapp 4 Mio. Euro hinter Aldi und Lidl zurück. In Bezug auf die operative Rendite steht das Edeka-Billigformat mit gut 2 Prozent jedoch solide da.

Experten führen die Probleme im Frischebereich auf das Filialmanagement und die Handhabung von Abschriften zurück, die die Filialen belasten würden. Bei Netto bleibt ältere Ware häufig länger im Regal, um Abschriften zu vermeiden, während bei Lidl darauf geachtet wird, dem Kunden stets ein optimales Warenbild zu präsentieren.

Im Bereich Getränke hingegen schneidet Netto besser ab als Aldi und Lidl, mit einem Umsatzanteil von knapp 18 Prozent laut GfK-Zahlen, was fast fünf Punkte höher ist.