Mein Real setzt auf Digitalisierung zum Wachsen

31. März 2023 - Mein Real, unter der Führung von Haupteigner Sven Tischendorf, strebt eine zukunftsfähige Positionierung durch Digitalisierung und Fokussierung auf Effizienz an. Trotz eines eher konservativen Wachstumsansatzes sieht Tischendorf Potenzial für die Weiterentwicklung der Marke.

Quelle: real GmbH/real.de

Das Unternehmen feiert zu Ostern eine Neuausrichtung, wobei die anfänglichen Herausforderungen nun erfolgreich bewältigt wurden. Eine enge Zusammenarbeit mit Rewe trägt Früchte, wobei das Payback-System für die Kunden wieder in vollem Umfang verfügbar sein wird. Zusätzlich wird die Möglichkeit zur Geldabhebung an den Kassen eingeführt. Eine zentrale Rolle bei der Modernisierung des Kundenangebots spielt die überarbeitete App, deren Entwicklung von einem Anwalt geleitet wird, der auch für die Digitalisierung bei Real verantwortlich ist.

Die Investitionen von insgesamt 270 Mio. Euro, hauptsächlich in die Digitalisierung der Märkte, zeigen Tischendorfs Engagement für die Zukunft der Marke. Während der Großteil dieser Investitionen in die digitale Transformation fließt, plant das Unternehmen auch gezielte Investitionen in Flaggschiffmärkte wie den in Braunschweig, wo mehr als 20 Mio. Euro in eine umfassende Neugestaltung gesteckt werden. Tischendorf zielt darauf ab, den Jahresumsatz dieses Standorts auf 45 Mio. Euro zu steigern.

Trotz dieser ambitionierten Pläne bleibt das Unternehmen auf bescheidenem Wachstumskurs und plant, seine Größe von etwa 60 Standorten beizubehalten. Tischendorf betont, dass die Größe des Unternehmens nicht ausschlaggebend ist, sondern vielmehr die Rentabilität und Effizienz. Er strebt eine Ebit-Rendite von 4 Prozent an und zeigt sich optimistisch, dass dies mittelfristig erreicht werden kann.

In Bezug auf den Umsatz setzt Tischendorf realistische Ziele, wobei für das laufende Jahr ein Umsatz von 1,3 Mrd. Euro angestrebt wird, mit einer geplanten Steigerung von 100 Mio. Euro bis 2024. Eine Diversifizierung der Lieferantenbasis, wobei 65 Prozent der Lieferungen von Rewe und 35 Prozent von regionalen Anbietern stammen, soll dazu beitragen, die Margen zu verbessern und die Abhängigkeit von einem einzelnen Großhändler zu verringern. Trotz dieser Bemühungen bleibt noch Raum für Verbesserungen, insbesondere in Bezug auf die Flächenproduktivität, die hinter anderen Wettbewerbern wie Edeka-Großfläche Marktkauf und Kaufland zurückbleibt.