Lidl sichert eigene Lieferketten

01. April 2022 - Der Discount der Schwarz-Gruppe Lidl möchte sich zukünftig selbst um die Sicherung von Seefracht und Lieferkapazitäten kümmern. Dies berichtet zumindest die Lebensmittelzeitung, die das Unternehmen anfragte.

Quelle: K. Mitch Hodge/unsplash.com

Für Lidl geht es primär um die Sicherung von Lieferketten und die Sicherstellung von Warenverfügbarkeit in den eigenen Filialen. Die Folge dieser Bemühungen mündet in der Anmeldung beim europäischen Markenamt von Tailwind Shipping Lines. Unter diesem Namen möchte Lidl Frachten per Schiff und Flugzeug transportieren.

Aktuell ist es auf dem Frachtmarkt angespannt. Bereits letztes Jahr hatte Lidl versucht, eine Beteiligung an einem Reeder zu erwerben. Nun erwirbt Lidl gleich eigene Schiffe. Der Discounter wird auch weiterhin auf die Zusammenarbeit mit Frachtpartnern setzen, schafft sich jedoch selbst zusätzliche Kapazitäten, die dabei helfen sollen, die aktuellen Störungen bei den Lieferketten zu glätten. Seit der Havarie der Ever Given im Suezkanal tut sich der globale Handel schwer sich wieder routiniert einzupendeln. Zusätzlich trägt jetzt noch der Krieg in der Ukraine dazu bei, dass die Lieferketten zusätzlich unter Druck gesetzt werden. Das hängt vor allem damit zusammen, dass im Zuge des Kampfgeschehens wichtige Eisenbahnverbindungen nach China unterbrochen wurden. 

In diesem Umfeld ist es nicht weiter überraschend, dass sich immer mehr Händler für das Thema Fracht- und Lieferkettensicherungen interessieren. Gänzlich neu ist das Phänomen ohnehin nicht. Andere Großkonzerne machten es bereits vor und sicherten sich bereits in der Vergangenheit eigene Frachtkapazitäten. Dazu zählen zum Beispiel Händler wie Walmart oder Ikea, die jeweils eigene Schiffe gechartert haben, um ihre Logistikketten zusätzlich abzusichern.