Derzeit betreibt Lekkerland mehr als 21 Smart Stores. Zu den ersten getesteten Varianten zählen die Formate „Smart Shop“ und „Smart Kiosk“, die bereits in verschiedenen Regionen ausgerollt werden. Besonders im Fokus stehen jedoch kassenlose Konzepte, die den Einkauf durch den Einsatz modernster Technologien wie Computer Vision und künstlicher Intelligenz ermöglichen. Ein prominentes Beispiel ist das „Smart Box“-Konzept, das erstmals Ende 2024 am Kamener Kreuz eröffnet wurde. In dieser Woche folgte ein zweiter Pilot-Shop am Frankfurter Flughafen, welcher in Zusammenarbeit mit dem Technologieanbieter AiFi realisiert wurde. Der rund 70 Quadratmeter große Shop registriert die Produkte, die Kunden aus den Regalen nehmen, durch Kameras an der Decke. Beim Verlassen des Shops erfolgt die automatische Abbuchung des Einkaufsbetrags von dem beim Check-In registrierten bargeldlosen Zahlungsmittel.
Der neue Smart Box-Shop am Flughafen Frankfurt bietet ein Sortiment von 570 Artikeln, darunter frische Snacks, Sandwiches, Getränke, Kaffee sowie Eis, Süßwaren und Knabberartikel. Tözge zeigt sich zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen: „Das Konzept der Smart Box funktioniert gut. Wir befinden uns jedoch noch in der Pilotierungsphase, da wir weiterhin lernen und testen, um die Wirtschaftlichkeit zu steigern.“
Auch in den kommenden Monaten plant Lekkerland, weitere Smart-Box-Standorte zu eröffnen. Zudem wird ein neuer Hybrid-Shop auf Basis des „Smart Fridges“-Konzepts an einer Tankstelle getestet. In diesem Modell wird der Shop nachts autonom betrieben, indem der restliche Bereich des Geschäfts durch eine Glastür abgetrennt wird, um die Öffnungszeiten zu erweitern, ohne zusätzliches Personal einzusetzen.
Bei der Expansion des Smart-Store-Modells trifft Lekkerland jedoch auf Herausforderungen im Bereich der Infrastruktur. Um eine stabile Verbindung für die erforderliche Computer-Vision-Technologie zu gewährleisten, nutzt das Unternehmen an abgelegenen Standorten Satelliten-Internet von Starlink. Ein weiteres Hindernis stellt die Praxis dar, beim Check-In eine Vorautorisierung von 10 Euro auf der Zahlungskarte vorzunehmen, was für einige Kunden ungewohnt ist. „Wir arbeiten daran, diese Hürde zu reduzieren und die Kundenerfahrung weiter zu verbessern“, so Tözge.
Seit 2021 verfolgt Lekkerland eine umfassende Smart-Store-Strategie, die von einfachen Self-Scanning-Lösungen bis hin zu hochmodernen autonomen Läden reicht. Inzwischen betreibt das Unternehmen bereits 21 dieser Mini-Märkte an Standorten wie Ladeparks, Krankenhäusern, Bahnhöfen und Bürokomplexen. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern führt Lekkerland alle Smart Stores in Eigenregie, schließt jedoch eine mögliche Öffnung für Drittpartner in der Zukunft nicht aus. „Es könnte durchaus sein, dass wir in Zukunft auch Franchise-Lizenzen vergeben“, erklärt Tözge.
Mit diesen Innovationen und der konsequenten Weiterentwicklung seines Smart-Store-Konzepts positioniert sich Lekkerland als Vorreiter im Bereich des autonomen Einzelhandels und setzt weiterhin auf eine stärkere Digitalisierung des Einkaufserlebnisses.