Konsolidierungswelle erfasst den Quick-Commerce-Markt

15. März 2024 - Die Ära des Quick-Commerce (Q-Com) scheint ihrem Ende entgegenzugehen, da immer weniger Investoren bereit sind, Geld in diese Form der schnellen Lieferservices zu investieren. Marktbeobachter hatten bereits frühzeitig auf die fragliche Profitabilität dieses Geschäftsmodells hingewiesen, das hauptsächlich von Investorengeldern lebte. Mit dem Nachlassen der Pandemieeffekte und veränderten Marktbedingungen deuten sich nun umfassende Konsolidierungsmaßnahmen an. Im Rahmen dieses Artikels werden Quick-Commerce-Unternehmen (Q-Com) im engeren Sinne, also E-Food-Anbieter sowie teilweise reine Restaurant-Zustelldienste, betrachtet.

Quelle: Jonas Allert/unsplash.com

Die sogenannte Cash-Burn-Rate, wie sie bereits in den Hochzeiten der Dotcom-Blase vor dem Jahr 2000 bekannt war, scheint weiterhin bei vielen Q-Com-Diensten gang und gäbe zu sein. Beispielsweise verzeichnet Getir laut Berichten einen monatlichen Cash-Burn von 80 bis 100 Millionen US-Dollar. Delivery Hero wiederum, gegründet 2011, strebt zwar den Break-even an, aber der Weg dorthin scheint lang zu sein.

Ein alarmierendes Beispiel für die Schwierigkeiten im Quick-Commerce-Sektor sind die dramatischen Wertverluste einiger führender Unternehmen seit 2021. Delivery Hero, Just Eat Takeaway.com und Deliveroo haben zusammen über 50 Milliarden US-Dollar an Marktwert eingebüßt, was einem Verlust von rund 75 Prozent entspricht.

Auch außerhalb Deutschlands zeigen sich ähnliche Tendenzen. Unternehmen wie Dunzo und Everli verzeichnen hohe Verluste trotz beträchtlicher Investitionen. Der Lieferdienst Swiggy erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 bei einem Umsatz von rund 649 Millionen Euro einen Verlust von 413 Millionen Euro.

Es wird erwartet, dass nur wenige Anbieter diesen Strukturwandel überleben werden. Die finanziellen und logistischen Herausforderungen, kombiniert mit regulatorischen Bedenken, stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Zukunft des Quick-Commerce dar.