Kodi steuert auf Verkaufsabschluss zu

21. Februar 2025 - Die Suche nach einem Käufer für den Nonfood-Discounter Kodi geht in die finale Phase. Laut aktuellen Informationen stehen dem Unternehmen mehrere Angebote zur Verfügung, während sich der Investorenprozess dem Abschluss nähert.

Quelle: KODi Diskontläden GmbH/Wikimedia Commons

Das Ziel ist es, den Verkauf bereits zum nächsten Monatswechsel abzuschließen. Derzeit befinden sich rund zehn Interessenten im Bieterverfahren, darunter sowohl strategische als auch finanzielle Investoren. Auch die bisherigen Eigentümer, die Familie Nölle, haben ihren Hut in den Ring geworfen und bieten in einem erweiterten Bieterkonsortium an. Ob sie den Zuschlag erhalten, ist jedoch noch unklar, da auch andere Wettbewerber in der Verlosung sind.

Aktuell befindet sich Kodi mehrheitlich im Besitz der Familie Nölle, die 75,1 Prozent der Anteile hält, sowie von Rüdiger Grommes, der seit August 2024 mit 24,9 Prozent beteiligt ist. Die Familie Nölle und Grommes haben zusammen ein Angebot für das Unternehmen abgegeben, während weitere Investoren – darunter namhafte strategische und Finanzinvestoren – ebenfalls weiterhin auf den Deal hoffen. Zu den potenziellen Käufern gehören sowohl Akteure, die Kodi als Ganzes übernehmen wollen, als auch solche, die Interesse daran haben, einen Großteil des Unternehmens weiterzuführen.

Das Unternehmen selbst äußerte sich bislang nicht zu den laufenden Verkaufsverhandlungen. Allerdings hatte Kodi bereits im Herbst 2024 angekündigt, den fertig ausgearbeiteten Sanierungsplan im Frühjahr 2025 dem Gericht zur Prüfung vorzulegen. Im gleichen Zug soll der Plan auch den Gläubigern zur Abstimmung vorgelegt werden. Üblicherweise muss dieser Plan innerhalb von drei Monaten nach dem Antrag auf Schutzschirmverfahren vorliegen. Damit könnte zeitgleich klar werden, wer das Unternehmen zu welchem Preis übernehmen wird.

Parallel zu den Verkaufsverhandlungen gibt es auch personelle Veränderungen in der Führung von Kodi. Der Discounter bestätigte die Verpflichtung von Andre Gunselmann, der ab sofort als Einkaufs- und Marketingchef tätig ist. Gunselmann wird zunächst die operative Führung in diesen Bereichen übernehmen. Der Manager hat bereits umfangreiche Erfahrung im Umgang mit herausfordernden Unternehmenssituationen und begleitete in der Vergangenheit die Insolvenz des Textilhändlers Mensing als Geschäftsführer.

Mit der Verpflichtung von Gunselmann ziehen sich die bisherigen operativen Geschäftsführer Rüdiger Grommes und Fabian Grund aus dem Tagesgeschäft zurück. Beide bleiben jedoch weiterhin in beratender Funktion tätig und unterstützen das Unternehmen bei übergeordneten strategischen Fragestellungen. Grommes und Grund, die als enge Vertraute der Familie Nölle gelten, hatten Anfang 2024 als Berater das Unternehmen übernommen und Verantwortung für Einkauf, Vertrieb und Marketing übernommen. Ihre Verbindungen zum Nonfood-Lieferanten Hatex sorgten jedoch für Diskussionen, da Grommes dort ebenfalls als Geschäftsführer tätig ist.

Trotz dieser internen Veränderungen bleibt die Zukunft von Kodi bis zum endgültigen Abschluss der Verkaufsverhandlungen ungewiss. Doch mit der anstehenden Entscheidung und den personellen Umstrukturierungen scheint das Unternehmen auf dem besten Weg, eine stabile Grundlage für die kommenden Jahre zu schaffen.