Einige dieser Standorte wurden bereits durch Anschluss-Mietverträge gesichert. Darüber hinaus hat Kaufland seit der Insolvenz von Real aktiv Vermieter kontaktiert. Jedoch wird erwartet, dass diese Standorte vorübergehend leer stehen, da Umbau- oder Neubaumaßnahmen erforderlich sind. Kaufland arbeitet intensiv daran, das Geschäft nachhaltig auszubauen, obwohl jüngste Marktforschungszahlen bis Januar zeigen, dass der Großflächendiscounter zuletzt unter dem Marktniveau operiert hat.
Im Gegensatz dazu verzeichnet Edeka eine positive Entwicklung. Die Genossenschaft hat im Rennen der Vollsortimenter die Führung übernommen und bereitet sich im Hintergrund auf die Wiedereröffnung mehrerer ehemaliger Real-Standorte vor. Insgesamt konnten die Regionen einige Erfolge verbuchen, indem sie 38 Märkte wiedereröffneten. Weitere 25 werden in den nächsten zwei Jahren folgen, wodurch sich die Edeka-Gruppe über 60 Standorte sichern konnte. Der Wettbewerber Rewe sicherte sich immerhin 24 Häuser, während Globus 16 Häuser übernahm.
Der operative Betrieb von Real läuft derweil aus. Statt wie geplant Ende März endet das Geschäft bereits am 23. März. Dies geschieht, um Mitarbeitern und Kunden eine trostlose Osterwoche mit halb leeren Märkten zu ersparen. Die Bedientheken waren bereits seit einigen Wochen nicht mehr besetzt, und viele Mitarbeiter haben bereits bei der Konkurrenz angeheuert. Die Öffnungszeiten wurden verkürzt, um den Betrieb mit weniger Personal aufrechtzuerhalten.
Am 23. März ist der letzte Verkaufstag in den verbliebenen 45 Real-Häusern. Die Ausverkaufsspezialisten von Gordon Brothers unterstützen die SB-Warenhäuser bis zum Ende des Monats. Damit endet auch die Amtszeit von CEO Bojan Luncer, der zweimal das Geschäft von Real geleitet hat. Nach der Insolvenz im September 2023 wird die einstige Metro-Tochter nun liquidiert, wobei Sanierungsexperte Ulrich Bergmoser und Vertriebschef Karsten Pudzich die Abwicklung übernehmen.