Laut der Studie dominieren KI und maschinelles Lernen sowohl im Lebensmittel- als auch im Modehandel deutlich stärker als in anderen Branchen. Bereits 69 Prozent der Studienteilnehmer setzen auf KI, vor allem im Bereich Analytics. Dabei spielen Prognosen und Nachschubsysteme eine große Rolle. Auch das Pricing von Produkten wird bei 22 Prozent der Teilnehmer durch KI unterstützt. Die Beteiligung von Unternehmen wie der Schwarz Gruppe an führenden KI-Startups unterstreicht die wachsende Bedeutung von KI im Handel.
Zudem zeigt sich ein gestiegenes Bewusstsein für Nachhaltigkeit unter den befragten IT-Managern. 70 Prozent erkennen die Relevanz von Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte, wobei 20 Prozent die Relevanz als hoch einschätzen. Hier können KI-basierte Lösungen helfen, beispielsweise bei der Energieeinsparung und der Optimierung von Betriebsprozessen.
Matthias Kaiser von der Anaqor AG betont, dass KI ein effektives Werkzeug zur Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeitsförderung ist. Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass KI-Systeme auch Strom verbrauchen und CO2 produzieren. Neue Technologien wie Quantencomputer bieten hier eine Lösung, indem sie die Rechenleistung deutlich steigern und den Energieverbrauch reduzieren.
Die genauen Auswirkungen von KI auf die Nachhaltigkeit sind jedoch noch schwer abzuschätzen, da entsprechende Analysen bisher selten durchgeführt wurden. Dennoch gibt es bereits konkrete Umsetzungen im Handel, die Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Ein Beispiel ist das KI-gestützte Dynamic Pricing, das Lebensmittelverschwendung reduzieren kann.
Ein aktuelles Projekt bei Tegut namens REIF zeigt, wie KI helfen kann, Lebensmittelabfälle zu minimieren. Die Plattform erkennt kritische Produkte kurz vor dem Ablaufdatum und bietet sie zu einem reduzierten Preis an, um sie vor dem Wegwerfen zu retten.
Diese Beispiele verdeutlichen, wie KI-basierte Lösungen im Handel nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten können.