Honeywell setzt auf KI in der Gebäudesteuerung

29. Februar 2024 - Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert die Verwaltung und den Betrieb von Gebäuden grundlegend. Honeywell setzt nun auf Chips in seinen Geräten, die speziell für Anwendungen basierend auf maschinellem Lernen optimiert sind.

Quelle: Markus Spiske/unsplash.com

KI hält zunehmend Einzug in Gebäude und beeinflusst maßgeblich die Interaktion der Nutzer mit ihren Lebens- und Arbeitsräumen. Ein bedeutendes Beispiel ist das intelligente Energiemanagement, bei dem KI-Systeme Energieverbrauchsmuster analysieren und vorhersagen können. Dadurch können Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK-Systeme) optimal gesteuert werden. Honeywell geht sogar einen Schritt weiter und hat seine neueste Steuerungskomponente, das Herzstück jeder Gebäudeautomation, gezielt auf den Einsatz von KI ausgerichtet. Die Plattform Advance Control for Buildings enthält Mikrocontroller des niederländischen Halbleiterherstellers NXP, die für Anwendungen basierend auf maschinellem Lernen optimiert sind.

Die Möglichkeiten, die sich durch die Verwendung von KI-Chips eröffnen, sind noch nicht vollständig abzusehen. Die Vielzahl von KI-Anwendungen und Sensortechnologien in der Gebäudeautomatisierung entwickelt sich stetig weiter. Honeywell hat bereits einige Anwendungen entwickelt, die neben dem Sicherheitsaspekt auf die zunehmende Bedeutung von Bestandsimmobilien, den Fachkräftemangel und die Energieeinsparung reagieren.

Eine weitere Kooperation wurde mit dem Unternehmen Analog Devices (ADI) eingegangen, um die vorhandene Verkabelung in Bestandsgebäuden effizienter nutzen zu können. Die ADI-Technologie unterstützt den Einsatz von Single Pair Ethernet (SPE), was ein Novum in der Gebäudeautomation ist. Mit diesem Übertragungsverfahren können moderne Datenraten von bis zu 10 Mbit/s erreicht werden, während nur ein paar Kupferdrähte verwendet wird. Dies ermöglicht die Nutzung der vorhandenen Verkabelung für Edge-Fähigkeiten und trägt zur Nachhaltigkeit bei, während gleichzeitig Zeit, Kosten und Personalressourcen gespart werden.

Darüber hinaus ermöglicht diese Technologie die Stromversorgung von Geräten parallel zur Datenübertragung. Dadurch kann das Gebäudemanagement individuelle Steckdosenlasten steuern und beispielsweise nachts nicht benötigte Geräte abschalten. Durch die Integration von KI kann das System sogar erkennen, welche Geräte angeschlossen sind, und entsprechend reagieren.

Mit der Erfassung von 27 Werten pro Steckdose, einschließlich der Temperatur, kann die KI frühzeitig Anomalien wie Kurzschlüsse oder Brände erkennen und so zur vorausschauenden Wartung beitragen. Dies ist besonders in Umgebungen mit teuren Geräten, wie beispielsweise Krankenhäusern, von großem Vorteil. Darüber hinaus ermöglicht die genaue Erfassung des Energieverbrauchs eine präzise Abrechnung und eine effiziente Reduzierung des Verbrauchs.

Die steigenden Energiekosten machen es immer relevanter, den Energieverbrauch granular zu erfassen. Nur durch eine genaue Messung des Energieverbrauchs ist auch eine gezielte Reduzierung möglich. Die rasante Entwicklung von KI und Prozessorleistung eröffnet hierbei große Chancen, auch wenn die genauen Möglichkeiten des Energiemanagements noch nicht vollständig abzusehen sind.

Die genannten Anwendungsbeispiele sind erst der Anfang, betont Kenny. Honeywell strebt eine kontinuierliche Weiterentwicklung gemeinsam mit Partnern und Endnutzern an, um Gebäude auf dem Weg zur Klimaneutralität voranzutreiben.