Hoffnung auf günstigere Flächen bei Hornbach

18. November 2022 – Hornbach möchte weiterhin das Expansionstempo hochhalten. Der Konzern rechnet dabei momentan mit sinkenden Kosten. Wegen der aktuellen Krisenlage hofft Hornbach an gute Flächen verhältnismäßig günstig zu kommen.

Quelle: Wikimedia Commons

Hornbach ist momentan recht positiv eingestellt. Gute Flächen, ohne dabei viel Geld auf den Tisch legen zu müssen, so lautet aktuell die Vorstellung: „Die Zinsen steigen. Möglicherweise findet das ein oder andere Investitionsobjekt keinen reißenden Absatz mehr, weil es schwieriger zu finanzieren ist oder einzelne Markteilnehmer nicht mehr so dynamisch agieren können“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende der Baumarktsparte von Hornbach, Erich Harsch, gegenüber der Lebensmittelzeitung.

Bei den Investitionen möchte der Konzern das hohe Niveau der Vorjahre halten. Für Baumarktbetreiber kommen zwar generell nur wenige Flächen infrage, doch scheint hier die Nachfrage teilweise dennoch wegzubrechen. Das führt zu anderen Preissituationen. Bereits während der Pandemiejahre konnte Hornbach das herrschende Chaos für sich nutzen und sich deutlich erweitern. In einer nun eventuell bevorstehenden Krise hofft der Baumarktbetreiber erneut Chancen für sich nutzen zu können.

Hornbach hält sich selbst für gut aufgestellt. Der Umsatz stieg während dem ersten Halbjahr um 5,2 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro (netto). Die Baumarkt AG hat seinen Erlös flächen- und währungsbereinigt um knapp 2 Prozent auf 3,24 Mrd. Euro erhöht. Mittlerweile ist der Konzern in acht europäischen Auslandsmärkten vertreten. Zum ersten Mal wird dabei im Baumarktgeschäft mehr als die Hälfte außerhalb von Deutschland umgesetzt. Der Auslandsanteil liegt nun bei 50,5 Prozent. Das höhere Wachstum im Auslandsmarkt soll dabei nicht auf eine strategische Ausrichtung zurückgeführt werden, sondern lediglich darauf zurückzuführen sein, dass es in Deutschland besonders schwer ist an geeignete Flächen zu kommen. An dem bestehenden Ziel von ungefähr fünf neuen Märkten pro Jahr möchte Harsch weiterhin festhalten.

Das generell schlechte Konsumklima hat laut Konzernchef Albrecht Hornbach die Nachfrage in seinen Baumärkten bisher nicht gemindert. Allerdings ist aufgefallen, dass Kunden vermehrt zu günstigen Preiseinstiegsprodukten greifen. Um der gestiegenen Preissensibilität der Kunden gerecht werden zu können, wird die Eigenmarken-Sparte weiter ausgebaut. Ziel sei es, den Anteil der Eigenmarke auf ungefähr 30 Prozent zu erhöhen. In Deutschland stehe man laut Albrecht Hornbach kurz vor diesem Ziel.

Für Hornbach sind neben den privaten Hobbybastlern vorwiegend die professionellen Kunden ein wichtiger Wachstumsfaktor. Der Anteil soll im Inland zwischen 10 und 20 Prozent liegen. Hornbach ist darüber hinaus recht weit mit seinem Online-Angebot. Das scheint sich auszuzahlen. Der Umsatz des Onlinegeschäfts liegt mittlerweile beim Baumarkt-Teilkonzern bei ungefähr 15 Prozent.