Gorillas arbeitet weiter an Gebührenmodell

29. Juli 2022 – Die Frage nach der richtigen Höhe der Liefergebühren ist für Schnelllieferdienste wie Gorillas noch nicht abschließend geklärt. Immer wieder kommt es zu Anpassungen und Experimenten. Das Ziel hinter den letzten Anpassungen der Staffelung ist, Kunden zu höheren Warenkörben zu drängen.

Quelle: Jonas Allert/unsplash.com

Aktuell testet Gorillas in einzelnen Städten unterschiedliche Preismodelle und Staffelungen bei den Liefergebühren. Damit experimentiert der Schnelllieferdienst weiterhin an seiner wichtigsten Kostenstruktur. Gorillas testet so viel, dass selbst in derselben Stadt zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Gebühren anfallen können. Auch am Grenzbestellwert wird dabei variiert.

Generell gilt bei Gorillas aktuell eine Liefergebühr von pauschal 1,80 Euro. Bei einem gesamten Bestellwert von weniger als 15 Euro fallen zusätzlich noch einmal 2,70 Euro an. Während der Testphasen gilt, dass dieser zusätzliche Zuschlag erst ab 18 Euro entfällt und Bestellungen ab 45 Euro Volumen sogar komplett gebührenfrei sind. Aktuell liegt der durchschnittliche Einkaufskorb bei Gorillas bei ca. 25 Euro.

Das Start-up erhofft sich, mit den experimentellen Gebührenmodellen Anreize für Kunden zu größeren Warenkörben zu setzen. Die Fahrer sind ein enormer Kostenfaktor für sämtliche Schnelllieferdienste. Weniger kleine und mehr große Bestellungen könnten zu einer deutlichen Verbesserung bei der Kostenstruktur führen. Neben Gorillas experimentieren weitestgehend alle anderen Marktteilnehmer mit ihren Gebührenstrukturen.

Der Wettbewerber Flink setzt auf einen Mindestbestellwert von 10 Euro. Die Staffelung der Gebühren variiert darüber hinaus je nach Standort. In zentralen Lagen wie in Nürnberg, Berlin oder Frankfurt fallen für kleine Warenkörbe eine Gebühr in Höhe von 3,99 Euro an. Ab 15 Euro reduziert sich diese dann auf 1,99 Euro. In weitläufigeren Regionen wie in Stuttgart oder Heilbronn werden für kleine Bestellungen 2,99 Euro fällig. Ab 20 Euro kommt es jedoch ebenfalls zu einer Reduktion auf 1,99 Euro.

Der türkische Konkurrent Getir setzt auf eine simplere Struktur. Insgesamt kosten sämtliche Lieferungen unterhalb von 25 Euro zusätzlich 1,80 Euro. Ab dem Schwellenwert sind dafür sämtliche Bestellungen kostenfrei. Welches System sich durchsetzen wird, ist bisher nicht absehbar. Es könnte entsprechend noch eine Zeit dauern, bis genug getestet wurde und sich ein vermeidlicher idealer Ansatz eingestellt hat.