Im vergangenen Jahr konnte nur ein großes Baumarktunternehmen ein Umsatzplus verbuchen: Globus Baumarkt. Der Umsatz des sechstgrößten DIY-Händlers in Deutschland, der etwa 9 Prozent Marktanteil hält, stieg 2023 laut Dähne-Verlag um 1,6 Prozent auf 1,96 Milliarden Euro (brutto). Im Gegensatz dazu schrumpfte die Branche insgesamt bei einer Inflation von knapp 6 Prozent um 3,1 Prozent.
Globus Baumarkt erreichte dieses Wachstum auch durch mehrmals jährlich durchgeführte 20-Prozent-Rabattaktionen für Inhaber der Kundenkarte. Diese Aktionen steigern den Absatz und Umsatz, reduzieren jedoch die Gewinnmargen. Auf Nachfrage wollte sich Globus nicht zu diesem Thema äußern.
Nach Informationen der LZ und basierend auf dem letzten veröffentlichten Konzernbericht, in dem sechs der 95 Märkte teilkonsolidiert waren, dürfte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Geschäftsjahr 2022/23 etwa 50 Millionen Euro betragen haben, was einer Marge von rund 2,5 Prozent entspricht. Zum Vergleich: Die bereinigte Ebit-Marge der Hornbach-Baumarktsparte lag in Deutschland zuletzt bei 1,3 Prozent.
Für das Ende Juni abgeschlossene Geschäftsjahr 2023/24 plante Globus ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres. In diesem Zeitraum führte der Händler mindestens drei Rabattaktionen durch, die in der Branche umstritten sind. Ein Konkurrent verweist auf Praktiker, der lange mit „20 Prozent auf alles - außer Tiernahrung“ warb, bevor er 2013 Insolvenz anmelden musste.
Brancheninsider widersprechen jedoch dem Vergleich mit Praktiker. Globus gilt zusammen mit Hornbach und Bauhaus als besonders flächenproduktiv. Lieferanten zeigen sich zufrieden mit den Rabattaktionen. Ein Lieferant berichtete, dass der Händler auf diese Weise auch hohe Bestände abbauen könne. Der Verkauf von Markenartikeln während der Rabattaktionen lohne sich trotz geringerer Spannen.