Dabei spielten vor allem Automatisierung und künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle. Ein Highlight war die Präsentation von Gebit, einem führenden Anbieter von Kassensoftware, der auf der Messe seine neue Cloud-basierte Lösung „Gebos“ vorstellte – eine Technologie, die bereits bei Edeka im Einsatz ist.
Mit der Gebos-Plattform stellt Gebit eine standardisierte, Linux-basierte Softwarelösung vor, die eine automatisierte Integration verschiedener POS-Systeme ermöglicht. Diese Software-as-a-Service (SaaS)-Plattform ist kassenneutral und lässt sich unabhängig von anderen Gebit-Produkten nutzen, was eine flexible Anpassung an verschiedene Handelsumgebungen ermöglicht. Edeka ist der erste Kunde, der auf diese Lösung setzt, wobei, wie aus Branchenkreisen zu hören war, der Lebensmittelhändler kürzlich von der Kassenlösung des Mitbewerbers GK auf Gebit umgestiegen ist.
Neben dieser Softwarelösung fielen auf der EuroCIS-Messe auch smarte Einkaufswagen ins Auge, die zunehmend die Aufmerksamkeit der Branche auf sich ziehen. Wanzl, ein führender Hersteller von Einzelhandelslösungen, präsentierte sein neuestes Modell „Fast Laner“, einen innovativen Smart Cart. Dieser Einkaufswagen ist mit einem Touchscreen und einer Scanner-Einheit ausgestattet, und eine Kamera im Inneren des Wagens trackt die Produkte. Wanzl plant bereits erste Tests mit dem Smart Cart bei Händlern in Deutschland.
Das Konzept des Smart Carts ist nicht neu, aber Wanzl hebt sich mit seiner technischen Ausführung ab, die sich an den Lösungen anderer Anbieter orientiert, wie etwa KBST, Edekaner Aschoff, Pentland Firth und Geck. Besonders auffällig war bei Geck der Einsatz von UV-Licht, das an der Decke des Marktes installiert ist und den Einkaufswagen sowie die Kundenbewegungen im Raum verfolgt. Auch internationale Anbieter wie die US-amerikanische Firma Instacart und der chinesische Hersteller Superhii zeigten ihre Lösungen auf der Messe. Superhii betreibt bereits über 30.000 Smart Carts in Asien und will nun auch den europäischen Markt erobern.
Ein weiteres Thema auf der Messe war die Cybersicherheit im Einzelhandel. Die Schwarz-Tochter XM Cyber nutzte die Gelegenheit, um neue Lösungsansätze im Bereich der Cyberbedrohungen vorzustellen. In einer Diskussionsrunde mit Experten von KPMG, Servicenow und Saviynt wurde die Bedeutung unterstrichen, nicht nur die unmittelbaren Einfallstore für Hacker zu identifizieren, sondern auch deren potenzielle Angriffswege im Voraus zu kennen. Die Veranstaltung verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig es ist, die Sicherheit in der digitalen Infrastruktur des Einzelhandels zu gewährleisten.
Insgesamt zeigte die EuroCIS 2025 die zunehmende Integration von künstlicher Intelligenz und Automatisierung in den Einzelhandel. Unternehmen setzen verstärkt auf Technologien, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch das Einkaufserlebnis für die Kunden verbessern – von kassenlosen Systemen bis hin zu intelligenten Einkaufswagen und maßgeschneiderten Lösungen für die Cybersicherheit.