Mit der Neupositionierung reagiert Edeka auch auf die im Vergleich zur Preiseinstiegsmarke schwächere Umsatzentwicklung. Das Portfolio des Händlers umfasst neben der mittleren Range „Edeka“ auch die Labels „Gut & Günstig“ im Preiseinstiegsbereich und „Edeka Genussmomente“ im Premiumsegment. Im vergangenen Jahr konnte die mittlere Eigenmarke „Edeka“ nicht mit dem Wachstum von „Gut & Günstig“ mithalten, was zu Bedenken hinsichtlich der Margen bei den Edeka-Kaufleuten führte.
Der Fokus von Edeka liegt weiterhin auf Markenprodukten, die 70 Prozent des Umsatzes im Kerngeschäft ausmachen. Dennoch verzeichneten Handelsmarken in den letzten Jahren ein deutliches Umsatzwachstum von rund 18 Prozent oder 800 Millionen Euro im Jahr 2023. In diesem Zusammenhang hat Edeka die Überarbeitung seiner Eigenmarken angekündigt, um das Handelsmarkenportfolio besser auf die Bedürfnisse der Kunden auszurichten.
Edeka-Vorstandschef Markus Mosa betont die steigende Nachfrage nach Eigenmarken und kündigt an, dass die „Differenzierungsmarke Edeka“ mit einem neuen Markenauftritt gestärkt werden soll. Der neue Auftritt mit dem Herzlogo soll die Marke klar von anderen Segmenten abgrenzen und ihre Positionierung im mittleren Preissegment unterstreichen.
Die Reaktionen der Edeka-Kaufleute auf das neue Konzept sind gemischt. Während einige die Qualität der Produkte als entscheidend betrachten, gibt es auch Kritiker, die das neue Logo in Bezug auf den Slogan „Wir lieben Lebensmittel“ hinterfragen. Die Frage, ob das Herzlogo tatsächlich mehr Kunden ansprechen und den Absatz ankurbeln kann, bleibt daher offen.
Die Produkte der überarbeiteten Eigenmarke werden voraussichtlich nach Abschluss der Widerspruchsfrist für die Markenanmeldung in die Supermärkte kommen. Edeka begründet die Überarbeitung seiner Eigenmarken damit, dass das Handelsmarkenportfolio zielgenauer auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten werden soll.