Edeka möchte mit eigenem Bio-Format expandieren

18. Februar 2022 - Edekas selbst entwickeltes Bio-Fachmarktkonzept Naturkind breitet sich langsam aus.

Quelle: FIM Unternehmensgruppe

Beispielsweise flaggt im Südwesten der Heilbronner Edeka-Vorstand Steffen Ueltzhöfer auf das Format der Hamburger Zentrale um. Dafür opfert er sogar sein eigens geschaffenes Konzept „Bioruebe“. Der umgestaltete Markt wird der dritte seiner Art. Zusätzlich zu den eigenständigen Naturkind-Flächen werden in weiteren Edeka-Märkten bereits Teile des Formats ausgerollt.

Edeka ist nach Umsatz der Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel. Auch wenn es grundsätzlich nicht der Schwerpunkt-Ausrichtung der Genossen entspricht, gilt das ebenfalls für das Bio-Segment. Das Naturkind-Format zielt jedoch nun genau darauf ab, den Abstand zu den bisherigen Bio-Anbietern weiter auszubauen. Der Zeitpunkt könnte günstiger kaum sein, denn der klassische Bio-Fachhandel schwächelte im letzten Jahr. Laut dem Branchenverband BNN belief sich der Branchenumsatz auf 4,2 Mrd. Euro, was einem Minus von 3,7 Prozent entspricht. Die gute Performance des ersten Corona-Jahres konnte somit nicht ins Folgejahr übersetzt werden.

Neben dem Heilbronner Standort soll auch in Freiburg ein weiteres Naturkind eröffnet werden. Hier steht nach LZ-Informationen der Edeka-Aufsichtsratschef Uwe Kohler dahinter. Edeka Nord sucht derweil Gründer, die Bioläden in Hamburg betreiben können. Als Qualifikationen für potenzielle Kandidaten wünscht sich Edeka neben profunden Kenntnissen der Bio-Branche zusätzlich Erfahrung in der Leitung von Markt oder Abteilungen bei einem Supermarkt-Betreiber.

Im Süden sind in München ebenfalls mehrere Naturkind-Standorte vorgesehen. Als aussichtsreiche Kandidaten für einen entsprechenden Markt, könnten die vorherigen Kaiser’s-Märkte in Frage kommen. In der Stadt an der Isar dürfte Edeka jedoch auch auf ordentliche Konkurrenz treffen. Auch Alnatura ist an weiterer Expansion interessiert und sucht offensiv nach neuen Flächen.