Edeka gewinnt zusätzliche Marktanteile

22. April 2022 - Während der Corona-Krise hat sich der Trend des One-Stop-Shoppings herausgebildet, von dem besonders die Supermärkte übermäßig profitieren konnten. Während einige Händler teilweise herbe Verlust hinnehmen mussten, konnte beispielsweise Edeka traumhafte Rekordumsätze verbuchen. Da mit dem Ende der Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie diese Sondereffekte wieder verschwinden, war eigentlich davon auszugehen, dass es sich bei den hohen Umsätzen lediglich um einen schönen temporären Effekt handelt, der jedoch nicht langfristig haltbar ist.

Quelle: FIM Unternehmensgruppe

Umso überraschender ist es, dass Edeka im zweiten Corona-Jahr die Umsätze erneut um 2,9 Prozent steigern konnte. Insgesamt wurden damit 62,7 Mrd. Euro (netto) umgesetzt. Insbesondere die selbstständigen Kaufleute trugen den Bärenanteil an der positiven Entwicklung. Sie konnten die Umsätze um 4,7 Prozent auf 34,7 Mrd. Euro erhöhen. Die selbstständigen Kaufleute stehen mittlerweile im Mittelpunkt der strategischen Ausrichtung von Edeka. Vorstandschef Markus Mosa geht sogar so weit und bezeichnet sie, als die „wesentlichen Treiber“ der positiven Wachstumsentwicklung. 

Deswegen brauchen sich jedoch nicht die in eigener Regie betriebenen Märkte zu verstecken. Zwar haben sie ein einprozentiges Minus auf 9 Mrd. Euro zu verbuchen, dennoch haben sie sich damit recht wacker geschlagen. Weiterer Rückgang war auch im C&C-Geschäft und bei Edeka Foodservice (EFS) zu verbuchen. Die Sparte sank um 1,2 Prozent auf ca. 2,5 Mrd. Euro. Der Discounter Netto konnte den Umsatz um 0,9 Prozent auf 14,7 Mrd. Euro leicht steigern.

Mosa bekräftigt, dass das Wachstum vor allem aus „eigener Kraft“ auf den bestehenden Flächen und durch Expansion erreicht wurde. Insgesamt wurden Investitionen in Höhe von 2,2 Mrd. Euro getätigt. Für das laufende Geschäftsjahr sind zusätzlich noch einmal 600 Mio. Euro vorgesehen. Im letzten Geschäftsjahr wurden zwar insgesamt 158 Vollsortimentsstandorte neueröffnet, dennoch ist die Anzahl an Edeka-Märkten insgesamt leicht rückläufig. Besonders kleinere und unrentable Standorte sollen identifiziert und geschlossen werden.

Der Konzernjahresüberschuss der Edeka-Zentrale nahm um 16 Prozent auf 350,9 Mio. Euro zu. Die Gewinne der Kaufleute und der Regionen werden dabei nicht berücksichtigt. Mosa hält sich bei künftigen Wachstumsprognosen bedeckt. Die Lage ist momentan recht volatil und macht Vorhersagen noch schwerer, als sie ohnehin schon sind. Das Hauptziel von Edeka besteht seiner Aussage nach darin, die neu hinzugewonnen Marktanteile zunächst zu sichern.