Discounter rennen Supermärkten im Inflationsklima davon

01. Juli 2022 – Für die Menschen hierzulande wird das Leben rasant teurer. Der Grund: Die Inflation, und damit die Entwertung des Geldes, rennt von einem Rekordwert zum nächsten. Diese fundamentale volkwirtschaftliche Entwicklung hinterlässt ihre Spuren auch im Konsumverhalten. Neben den Preisanstiegen für Strom, Heizung und Miete sind auch Nahrungsmittel betroffen.

Quelle: K. Mitch Hodge/unsplash.com

Konsumenten versuchen im Angesicht der aktuellen Geldentwertung zu preislich günstigeren Produkten zu greifen. Insbesondere bei der Markenwahl schlägt sich das im Einkaufsverhalten nieder. Statt zu Premiummarken, greifen Kunden immer regelmäßiger zu den Hausmarken, die eine vergleichbare Qualität zu geringerem Preis versprechen.

Im Angesicht der gestiegenen Preissensibilität der Kunden sind die Discounter zunächst in einer besseren Ausgangsposition. Dennoch ist wohl im besten Fall mit einem stabilen Umsatz zu rechnen. Die Supermärkte müssen hingegen ein Minus von 4,2 Prozent verkraften. Der Branchenumsatz verliert im Durchschnitt 3,7 Prozent.

Laut Auswertungen der GfK haben außerdem Fach- und Digitalhandel deutlich Umsatz einbüßen müssen. Im traditionellen Facheinzelhandel (bspw. Bio- und Hofmärkte, Reformhäuser, Metzger- und Bäckereien) waren es im Mai zuletzt um die 14 Prozent. Beide Teilbranchen leiden jedoch nicht nur an der Entwertung des Geldes, sondern zusätzlich an einem verringerten Konsumenteninteresse, da das öffentliche Leben nach der Pandemie wieder zurückkehrt.