Für die Wettbewerber bedeutet das Ende von Real eine mögliche Umsatzsteigerung, da sich ein beträchtliches Umsatzpotenzial von etwa einer Milliarde Euro auf sie verteilt. Die Konkurrenz profitiert davon, ohne einen zusätzlichen Markt übernehmen zu müssen. Dieser Umsatz wurde für Real bis zum Ende des Jahres 2023 prognostiziert. Für die betroffenen Mitarbeiter ist die Insolvenz jedoch eine bittere Realität, da ihre Abfindungen durch das Insolvenzrecht begrenzt sind. Die maximal mögliche Abfindung beträgt 2,5 Monatsgehälter, unter der Bedingung, dass die Summe der Abfindungen 30 Prozent der Insolvenzmasse nicht überschreitet.
Trotz der schwierigen Situation bemühte sich das Unternehmen bis zum Schluss, die Mitarbeiter zu halten. Eine Inflationsausgleichsprämie von etwa 1.200 Euro pro Mitarbeiter wurde gezahlt, um ihre Loyalität zu honorieren. „Wir haben unter den gegebenen Umständen das Beste getan“, sagt Luncer gegenüber der LZ. „Obwohl wir viele Verhandlungsrunden mit den Betriebsräten hatten, konnten wir am Ende zu guten Lösungen kommen. Es gab keine Streiks in den letzten vier Jahren“, so der Manager.
Die Insolvenz von Real markiert das Ende einer langen Geschichte, die von verschiedenen Herausforderungen geprägt war. Trotz vorübergehender operativer Verbesserungen während der Übernahme durch SCP und einem kurzen Zeitraum der Profitabilität während der Corona-Zeit, konnte Real letztendlich nicht überleben. Der Abverkauf der verbliebenen Märkte verlief jedoch reibungslos, und etwa 90 Prozent der geschlossenen Märkte werden voraussichtlich in Zukunft wieder Lebensmittel verkaufen, nachdem umfangreiche Umbauarbeiten durchgeführt wurden.
Die Insolvenz von Real hat auch Auswirkungen auf die Mietverträge der Märkte, die hinfällig wurden. Dies erleichtert es der Konkurrenz, in Zukunft mit den Immobilien zu verhandeln und neue Geschäfte zu eröffnen.