Das Unternehmen hat die Weiterentwicklung seiner kassenlosen Technologie offiziell vorgestellt. Die neue Version soll durch den Einsatz eines fortgeschrittenen KI-Systems eine noch präzisere und schnellere Abwicklung des Einkaufsprozesses gewährleisten.
Laut Jon Jenkins, Vice President der Just Walk Out Technology bei Amazon, analysiert das System nun simultan Daten aus verschiedenen Sensorquellen im gesamten Geschäft. Anstelle der bisherigen linearen Überprüfung, welche Artikel Kunden aus den Regalen nehmen oder zurückstellen, erfolgt die Datenauswertung jetzt in Echtzeit. Diese technologische Verbesserung kommt in den kassenlosen Einkaufslösungen zum Einsatz, die Amazon sowohl in einigen seiner Lebensmittelmärkte als auch bei Partnerunternehmen anbietet, und kombiniert dabei künstliche Intelligenz mit Kameras und Gewichtssensoren.
Die neue Technologie entscheidet eigenständig, welche Sensordaten in welchem Moment am wichtigsten sind und priorisiert diese entsprechend. Dadurch werden Verzögerungen bei der Ausstellung von Quittungen minimiert, und Einzelhändler können die Technologie einfacher implementieren. Insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen oder verdeckten Produkten stieß der frühere lineare Ansatz an seine Grenzen, was gelegentlich eine manuelle Nachjustierung erforderte, räumt Amazon ein.
Erstmals wurde Just Walk Out im Jahr 2018 in den USA in den Amazon-Go-Läden eingeführt. Auch andere Formate wie Amazon Fresh nutzen die Technologie teilweise. Zu Beginn des Jahres sorgte Amazon für Aufsehen, als bekannt wurde, dass das Unternehmen in größeren Märkten zukünftig auf smarte Einkaufswagen setzen möchte, die ebenfalls auf Computer-Vision-Technologie basieren. Diese bieten den Kunden eine bessere Übersicht bei größeren Einkäufen, indem sie alle aufgenommenen Artikel auf einem integrierten Display anzeigen.
Aktuell ist Just Walk Out an über 170 Standorten von Drittanbietern in den USA, Großbritannien, Australien und Kanada im Einsatz, insbesondere an Flughäfen, in Stadien, Universitäten und Krankenhäusern. Amazon plant, die Anzahl der Drittanbieter-Geschäfte, die diese Technologie nutzen, bis Ende des Jahres mehr als zu verdoppeln.