Aldi stärkt Bio-Angebot und setzt auf Eigenmarke

16.02.2024 - Der Bio-Markt erlebt weiterhin ein starkes Wachstum, wobei Discounter und Drogerien die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung sind. Dies geht jedoch auf Kosten des Fachhandels, der im Vergleich zum Vorjahr an Marktanteilen verliert. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) dominiert den Biosektor, wobei Discounter wie Aldi und Drogerien wie dm maßgeblich zum Wachstum beitragen.

Quelle: Marques Thomas/unsplash.com

Aldi hat eigenen Angaben zufolge seit dem Jahr 2020 den Umsatz im Bio-Segment um 30 Prozent gesteigert. Auf der Biofach, der weltgrößten Öko-Messe, sucht Aldi intensiv nach neuen Lieferanten des Anbauverbandes Naturland, um sein Angebot weiter auszubauen. Dabei plant Aldi, seine neue Eigenmarke "Nur, nur Natur", die mit dem Naturland-Siegel zertifiziert ist, auf weitere Kategorien wie Fleisch und Feinkost auszuweiten. Bis Ende des Jahres soll ein Viertel des Bio-Sortiments von Aldi aus Naturland-Ware bestehen.

Im Wettbewerb um die Marktführerschaft bei Bio-Produkten konkurrieren Aldi Süd und Nord sowie Rivale Edeka. Laut Marktdaten führt Edeka mit einem Marktanteil von 19,2 Prozent, gefolgt von Aldi mit 18,5 Prozent. Rewe belegt mit 15 Prozent den dritten Platz im Bio-Handel. Auch Lidl erweitert sein Sortiment mit Verbandsware von Bioland, bleibt jedoch mit einem Marktanteil von 10 Prozent hinter den führenden Anbietern zurück.

Das Bio-Geschäft hat sich im Jahr 2023 nach einem vorherigen Konsumrückgang wieder erholt, wobei der LEH im vergangenen Jahr um 7,2 Prozent wuchs. Dieser positive Trend wird vor allem durch höhere Preise vorangetrieben, während die Verkaufsmengen stabil bleiben. Besonders Discounter und Drogerien verzeichnen ein starkes Wachstum im Bio-Segment, während Vollsortimenter weniger stark zulegen.

Im Trockensortiment gewinnen hingegen Drogerien mit einem Marktanteil von 25 Prozent an Boden. Insbesondere dm gilt in einigen Regionen als Marktführer im Trockensortiment und verzeichnete im Januar Rekordzahlen mit seiner 20-Prozent-Aktion auf Bio-Lebensmittel.

Der Fachhandel verzeichnete nach zweistelligen Umsatzrückgängen im Vorjahr ein minimales Wachstum von 0,2 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Dennoch bleibt der Marktanteil des Fachhandels bereinigt um den Inflationseffekt rückläufig. Dabei setzt sich Dennree vom Branchentrend ab und steigerte den Umsatz um 5,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die Expansion mit 22 neuen Läden trägt maßgeblich zu diesem Erfolg bei, und Dennree plant, im Jubiläumsjahr die Marke von 400 Filialen zu knacken.