Die Filiale sticht durch ihre auffällige, geschwungene Glaskonstruktion hervor, die fast bis in den Gang hineinragt. Über der Eingangstür leuchtet das bekannte Aldi-Logo auf einem goldenen Band. Im Inneren finden Kunden einen großzügigen Ladenbereich mit acht Kassen, was auf einen hohen Kundenandrang hindeutet. Diese Zahl an Kassen ist für einen Aldi-Standort ungewöhnlich hoch und zeigt, dass man hier mit einer hohen Frequenz rechnet. Ein Unternehmenssprecher betont, dass der Standort aufgrund der zentralen Lage, der Nähe zum Hauptbahnhof und der sehr guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln besonders wertvoll sei.
Der Markt befindet sich direkt an der Fußgängerzone und ist über einen unterirdischen Verbindungsgang mit der U-Bahn und dem Hauptbahnhof verbunden. Diese Lage ermöglicht es Aldi, auch von den Sonntagsöffnungszeiten zu profitieren, was in anderen Teilen der Stadt nicht immer der Fall ist. Durch diese zentrale Positionierung kann Aldi Nord nun mit den etablierten Wettbewerbern wie Lidl, Rossmann und dm-Drogeriemarkt, die bereits in Bahnhofsnähe vertreten sind, in Konkurrenz treten.
Die Eröffnung des Marktes im Essener Königshof stellt für Aldi Nord nicht nur eine wichtige Erweiterung im Innenstadtbereich dar, sondern auch einen Schritt zur Belebung einer ehemaligen Kaufhaus-Immobilie. Der Umbau des Galeria-Gebäudes, der seit November 2020 in vollem Gange ist, wurde mit rund 80 Millionen Euro investiert. Die Fläche des Gebäudes wurde auf etwa 8.000 Quadratmeter reduziert, um Platz für Nahversorger wie Aldi und den regionalen Supermarkt Erdemli zu schaffen. Weitere Mieter sind ein Fitnessstudio, ein Barbershop, ein Kiosk sowie ein Handy-Reparaturservice.
Der neue Aldi-Markt selbst orientiert sich an dem bewährten modernen Konzept des Discounters, wobei jedoch der Eingangsbereich mit einem größeren Angebot an gekühlten To-Go-Produkten und Getränken auffällt. Besonders hervorzuheben ist das Sortiment an regionalen Backwaren, das in Zusammenarbeit mit dem lokalen Bäcker Sondermann angeboten wird. Für die Lage am Hauptbahnhof sind die Produkte und das Layout des Marktes jedoch nicht speziell auf Reisende ausgerichtet, sondern folgen eher dem allgemeinen Konzept von Aldi, das auf Funktionalität und Aktionen setzt.
Neben Aldi hat die Koerfer-Gruppe, der Bauherr des Projekts, bereits Pläne für die Gestaltung des Erdgeschosses. Hier soll eine Markthalle mit gastronomischen Angeboten entstehen, wobei bereits mehr als die Hälfte der Marktstände vermietet sind. Ein bayerisches Brauhaus sowie weitere gastronomische Einrichtungen sind ebenfalls in Planung. Der Rest der Fläche wird mit Büros und einem Personaldienstleister wie Hays sowie einer Zahnklinik genutzt.
Trotz der anhaltenden Bauarbeiten und temporärer Einschränkungen durch Baustellen im und um das Gebäude wird erwartet, dass die Neugestaltung des Standortes zu einer weiteren Belebung der Essener Innenstadt beiträgt. Besonders mit der Eröffnung der Markthalle und des Brauhauses im kommenden Jahr wird der Standort voraussichtlich noch mehr Kunden anziehen, was auch den neuen Aldi-Markt im Untergeschoss profitieren lässt.
Aldi Nord hat bereits angekündigt, dass der Königshof-Standort nach Leipzig der zweite an einem Hauptbahnhof und der zweite Standort in einem ehemaligen Galeria-Kaufhaus ist. Weitere Filialen in ähnlichen Objekten sind nicht ausgeschlossen, jedoch hält sich der Discounter derzeit mit konkreten Plänen zurück. Dennoch bleibt Aldi Nord in Gesprächen mit Vermietern ehemaliger Kaufhäuser, um möglicherweise weitere Standorte zu erschließen.
Mit diesem Schritt hat Aldi Nord einen wichtigen Schritt in der Essener Innenstadt gemacht und sich einen strategisch wertvollen Standort gesichert, der nicht nur durch seine zentrale Lage besticht, sondern auch durch das innovative Nutzungskonzept der ehemaligen Galeria-Immobilie.