Aldi führt Gespräche über neue Langzeitverträge für Trinkmilch

02. Februar - Aldi plant den Abschluss neuer langfristiger Lieferverträge für Trinkmilch, die bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein sollen. Diese neuen Verträge werden die ersten Langzeitverträge ersetzen, die im Juli 2021 abgeschlossen wurden, und es gibt keine vergleichbaren Initiativen anderer Einzelhändler.

Quelle: Wikimedia Commons

Die internationale Einkaufszentrale von Aldi, Aldi Global Sourcing in Salzburg, verhandelt derzeit im Auftrag von Aldi Nord und Süd eine Neuauflage der mehrjährigen Lieferverträge für Trinkmilch. Die Molkereien wurden aufgefordert, neue sogenannte Long-Term-Agreements (LTA) vorzuschlagen, die die ursprünglichen Verträge nach einer Laufzeit von drei Jahren ablösen sollen.

Nach Informationen der LZ werden die Vorschläge derzeit in Webkonferenzen diskutiert. Teilnehmer beschreiben die Gespräche als konstruktiv und fair. LTA legen keinen festen Einkaufspreis fest, sondern passen den Preis kontinuierlich an verschiedene Rohstoffindizes an. Diese Mehrjahresverträge sollen die halbjährlichen Verhandlungen über Konditionen zumindest teilweise überflüssig machen. Die genaue Menge des betroffenen Volumens ist den Lieferanten nicht bekannt, aber sie haben den Eindruck, dass Aldi sein Interesse an diesen Verträgen erweitert.

Die bisherigen Erfahrungen scheinen Aldi zu ermutigen, während kein anderer deutscher Einzelhändler solche Verträge abschließt. Der Trinkmilchkonsum in Deutschland geht stark zurück, mit geschätzten 3 Milliarden Litern im Jahr 2023, was einem Rückgang von 20 Prozent gegenüber 2020 entspricht.

Aldi äußert sich nicht direkt zu den Details der Verträge, bringt sie aber mit dem internen Projekt "Haltungswechsel" in Verbindung, das langfristige Ziele für das Tierwohl verfolgt. Aldi betont die Bedeutung langfristiger Vertragsbeziehungen entlang der Lieferkette, um Lieferanten und Landwirten Planungssicherheit zu bieten.

Zwei Lieferanten bewerten die Erfahrungen mit LTA unterschiedlich. Während Heiner Gropper das Modell als "verkopft" bezeichnet und bezweifelt, ob es den Marktvolatilitäten gerecht wird, sieht Hans Holtorf, Gesellschafter der Frischli Milchwerke, die Indizierung der Preise als "Ergebnisglättung", die jedoch keine auskömmliche Spanne garantiert.