Umbau der Managementstruktur bei Lidl

10.08.2020 - Im Heimatmarkt der mit fast 25 Mrd. Euro Umsatz wichtigsten Einzelgesellschaft der Schwarz-Gruppe wird das Spitzenmanagement umgekrempelt.

Lidl reagiert damit offenbar auf den Verlust an Marktanteilen während der Corona-Krise. Laut GfK haben vor allem die Vollsortimenter den Discountern deutlich Umsatzzuwachs abgenommen. Nach Informationen der Lebensmittelzeitung blieb das Plus von Lidl hinter der Zehn-Prozent-Marke der Großflächen-Schwester Kaufland zurück.

Während der Preiskrieg als Nachhall der Mehrwertsteuersenkung dem Discounter- Segment bisher noch keine zusätzlichen Marktanteile bescherte, sind vor allem die Kosten in den rund 3.200 deutschen Lidl-Filialen durch die notwendige Einhaltung von Corona-Auflagen deutlich gestiegen. Während sich der Geschäftsleitungsvorsitzende Matthias Oppitz über den "Regulierungs-Flickenteppich" beklagte, ist aus dem übrigen Unternehmen von "zum Teil unverhältnismäßigen Forderungen" die Rede. Mittlerweile konnten technische Lösungen gefunden und eingesetzt werden, die Kosten sparen. Jetzt soll jedoch auch der Personaleinsatz in den Filialen überprüft werden.

In diesem Umfeld blicken Inhaber Dieter Schwarz und Komplementär Klaus Gehrig noch genauer als sonst auf die bedeutendste Landesgesellschaft. Als Resultat wird eine neue Ebene in der Führungsstruktur von Lidl eingeführt. Wichtige Rollen kommen dabei Olivia Rabys (32) und Jens Stratmann (36) zu. Beide werden als neue "Leiter Regionen" jeweils drei Geschäftsleiterregionen unter sich haben, die wiederum für die 39 Regionalgesellschaften zuständig sind. Die Idee hinter der Einführung einer zusätzlichen Ebene ist die Hoffnung, das Umsetzungstempo zu erhöhen und den Vertrieb zu stärken.