Tegut positioniert sich als Nahversorger

In der näheren Umgebung des Mainzer Hauptbahnhofes eröffnet Tegut einen Markt, der die Weiterentwicklungen des Nahversorger-Konzepts vorstellt.

Die Lage ist extrem ungewöhnlich, da der Standort eigentlich nicht für den Lebensmittelhandel geeignet ist. Er besteht aus zwei kleinen Ladenflächen, von denen eine bereits seit Jahren leer stand, die aufwendig miteinander verbunden worden sind. Insgesamt steckten Tegut und der Eigentümer 2,5 Millionen Euro in die Immobilie. Das Resultat ist jedoch ein vollkommen funktionierender Markt mit enormer Frequenz in perfekter Innenstadtlage.

Entsprechend ist auch der Aufbau des Sortiments an den besonderen Standort angepasst. Damit viel Laufkundschaft zu rechnen ist, die nicht viel Zeit hat, liegt ein Schwerpunkt auf dem Convenience-Angebot. Es umfasst etwa 1.000 Artikel zu denen Obst und Gemüse, eine Backstation, ein großes Kühlregal mit Salaten, Sandwiches und Suppen sowie gekühlte Getränke gehören. Direkt neben der Kassenzone ist zusätzlich ein Kaffeeautomat aufgestellt und es kann sich, wer möchte, an einer kleinen SB-Theke mit belegten Brötchen und süßen Backwaren bedient werden. Diese Snacks werden sogar teilweise in einem Nebenraum von Mitarbeitern des Marktes frisch zubereitet.

Der Markt ist ein großer Testlauf, mit dem Tegut herausfinden möchte, welche Sofortverzehr-Artikel beim Kunden gut ankommen. Sukzessive sollen dann alle Kleinflächen mit City-Lagen um einen Schwerpunkt Convenience erweitert werden. Doch nicht nur für den kurzen heißen Hunger soll entsprechendes bereitgehalten werden. Der Aufbau des Ladens ist so flexibel gestaltet, dass zwei Schleifen möglich sind. Es gibt eine kleine Schleife, die durch den Convenience-Bereich führt und eine größere, die über den hinteren Teil des Ladens ein Vollsortiment mit 5.000 Artikeln bietet. Um dies auf der kleinen Fläche zu ermöglichen wird vor allem auf platzraubende Artikel wie Toilettenpapier oder Getränkekisten verzichtet. Die angebotenen Waren sind primär Eigenmarken, Bio-Produkte und Artikel für den Preiseinstieg. Ein weiteres Augenmerk wurde auf eine Drogeriewaren-Abteilung gelegt.

Bisher scheint das neue Konzept gut aufgenommen zu werden. Die angepeilte Frequenz von 15.000 Kunden pro Woche konnte bereits in den ersten Tagen laut Unternehmensangaben erreicht werden.