Steigendes Interesse an Robotern im Handel

Bei der Konferenz "Robotics for Retail" in Köln fanden insgesamt 18 Vorträge von Forschern und Roboter-Herstellern statt.

Das besondere dabei sind die Gäste im Publikum. Es fanden sich unter anderem Manager von Aldi, dm, Globus, Lidl, Kaufland, Netto und vielen anderen ein, um sich über den aktuellen Stand der Entwicklung zu informieren und bisherige Erfahrungen zu dem Thema auszutauschen.

Eine der Zukunftsvisionen, die verhandelt wurden, ist das sog. "Smart Omnichannel Warehouse". Dabei handelt es sich um eine, sich selbst optimierende künstliche Intelligenz, die je nach Nachfrage die verschiedenen Vertriebskanäle effizient nutzt. Dabei soll der Algorithmus selbst und flexibel entscheiden können, ob Ware aus einem Markt oder einem Logistik-Zentrum geliefert wird und welche Techniken dabei zum Einsatz kommen. Vom Frauenhofer-Institut UPA stellte außerdem Werner Kraus die Technik des Aufwärtsgreifens vor. Dabei werden Kartons von einer Automatik schonend von unten angehoben, so dass es zu weniger Beschädigungen an Karton und Ware kommt. Durch die Anwendung von solchen Automatisierungstechniken in Zusammenarbeit mit entsprechenden künstlichen Intelligenzen wird die Systemhirarchie von Versorgungsketten in Zukunft flacher und damit flexibler.

Es gibt auch bemerkenswerte Fortschritte bei den Instore-Robotern, die ihre Funktionen direkt in den einzelnen Läden ausführen. Walmart verwendet beispielsweise in Testfilialen einen Roboter, der die Regale abscannt und Regallücken sowie falsche Preisauszeichnungen an die Mitarbeiter weitermeldet. Bei Adler kommen mittlerweile schon Inventurroboter zur Anwendung.

Ulrich Reiser, Geschäftsführer von Mojin Robotics, berichtete über die Zusammenarbeit mit Saturn, wo in vier Pilotmärkten seit 2016 Kunden durch einen Roboter zur gesuchten Ware geführt werden. Zwar sind die Kunden in der Regel positiv von der Technik überrascht, fehlerfrei funktioniert sie noch nicht. Gerade die sprachliche Interaktion macht den Geräten noch zu schaffen. Doch gerade in der Sprach- und Bilderkennung verbessert sich die Technik momentan rasant.