Resterampen schnell ausverkauft

06.03.2019 - Ende Januar ist es nun soweit. Die erste Mere-Filiale der Gesellschaft TS Markt, Berlin, hat im Fachmarktzentrum Treff Portitz in Leipzig seine Türen geöffnet.

Der Start wurde von vielen Experten mit gemischten Erwartungen verfolgt und antizipiert. Jetzt kann man sehen, ob das Konzept, eine Nische, preislich unterhalb der Discounter, zu bedienen, funktioniert.

Die Mere-Fläche umfasst etwa 1.000 Quadratmeter. Der Markt ähnelt den Discountkonzepten der 80er Jahre. Die Waren werden nicht ausgepackt und werden direkt von Paletten oder Schwerlastregalen verkauft. Am ersten Verkaufstag hat es jedoch nicht an Kunden gefehlt, Markt und Parkplatz waren voll. Die unmittelbaren Nachbarn im Fachmarktzentrum sind der Sonderpostenmarkt Thomas Philips sowie KiK und Tedi. Die Miete bewegt sich auf dem Schnitt der übrigen Mieter.

Nicht nur die Einrichtung des Marktes fällt spartanisch aus, dasselbe lässt sich auch vom Sortiment sagen. Es ist gerade zur Eröffnung noch sehr dünn aufgestellt und lässt viele integrale Bestandteile jedes Lebensmitteleinzelhändlers vermissen. So gab es kein frisches Obst und Gemüse, kein Brot, keine Butter und auch Nudeln, Mehl und Frischmilch fehlten. Beim angebotenen Fleisch handelt es sich zum Teil um B-Ware. Dafür wird ein langes Kühlregal mit Fleisch und Wurst bereitgestellt und ein umfassendes Angebot an Konserven. Viele Waren tragen osteuropäische Etikette. Neben Lebensmittel, die etwa 70 % des Sortiments ausmachen, werden auch Textilien, Drogerieartikel und Haushaltswaren zum Verkauf angeboten.

TS Markt sucht, nach eigenen Angaben auf der Homepage, Standorte in Städten ab 100.000 Einwohnern in Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Es scheint bisher so, dass vor allem Einzugsgebiete mit niedriger Kaufkraft favorisiert werden. Der Anspruch an die Verkaufsfläche bewegt sich im Bereich von 800 bis 1.200 Quadratmetern und es sollte Platz für 30 bis 40 Parkplätze vorhanden sein. Vier Meter Deckenhöhe gehört ebenfalls zu den Anforderungen an einen möglichen Standort. Zwar sind auch Investitionen in neue Filialen möglich, jedoch versucht Mere die Kosten gering zu halten und zielt besonders auf Leerflächen in Fachmarktzentren oder ausrangierte Lebensmittelmärkte. Eine zweite Filiale ist bereits in Zwickau angemietet. Zunächst ist eine Expansion auf etwa 100 Märkte vorgesehen. Auch eine bundesweite Präsenz ist nicht ausgeschlossen.

Der Verkaufsstart lief jedenfalls vielversprechend. Binnen von vier Tagen war der Markt ausverkauft und musste am 4. und 5. Februar vorübergehend schließen.