Neuer dm-Chef

20.09.2019 - Erich Harsch wird durch Christoph Werner als zweiter Mann an der Unternehmensspitze von dm abgelöst.

Weiterhin ganz oben steht der Unternehmensgründer Götz Werner. Harsch räumt seinen Platz um an die Spitze der Hornbach- Baumärkte zu wechseln.

Während Götz Werner immer der Ansicht war, dass seine insgesamt sieben Kinder ihren eigenen Weg gehen sollen, wird es ihn vielleicht doch insgeheim freuen, dass sich einer seiner Söhne für das Fortführen seines Lebenswerks engagiert. Götz Werner hält jedoch nicht viel von dem Bilden einer Erbdynastie, und überschrieb entsprechend einen Großteil seines Vermögens an eine Stiftung. Im Unternehmen wollte er es ähnlich halten. Ein Nachfolger wurde nicht nach der Familienzugehörigkeit sondern nach der Kompetenz ausgewählt.

Christoph Werner passt jedoch in das Profil und bringt auch mittlerweile ordentlich Erfahrung für den Job mit. Er studierte Betriebswirtschaft mit besonderem Interesse für die Funktionsweise der Markenartikelindustrie. Er arbeitete bei Glaxo Smith Kline in den USA und sammelte Erfahrung bei L'Oréal in Frankreich. Während jenen Jahren bahnte sich bereits die Annäherung an dm an.

Als Werner in die Geschäftsführung von dm wechselte, wurde schnell klar, dass er seine eigenen Ideen für das Unternehmen mitbringt. Gemeinsam mit Sebastian Bayer wurde vieles im Bereich des Marketings und der Beschaffung verändert. Beispielsweise wurden die Jahresgespräche abgeschafft, und durch datengestützte ständige Dialoge mit Lieferanten ersetzt, die häufig als anstrengend und fordernd empfunden werden. Der langjährige Partner Alnatura wurde aus dem Sortiment gestrichen, und das Gespann baute den Bereich für dekorative Kosmetik aus. Dafür wurden Influencer miteinbezogen sowie in Start-up-Produkte investiert. Die mit diesem Vorgehen verbundene hohe Floprate zog jedoch auch kritische Stimmen nach sich. Jedoch kann sich Werner bisher durchsetzen. Auch sein Bekenntnis zum Online-Handel wurde in der Vergangenheit unter Beschuss genommen. Die Onlinepreise sollten mit den Ladenpreisen bundesweit synchronisiert werden. Mittlerweile wurde dies jedoch wieder zurückgefahren, und in den Läden wird wieder unterschiedlich bepreist. Es ist nicht davon auszugehen, dass es unter dem neuen Chef langweilig wird.