Logistikfirma sichert sich Adler

02.07.2021 - Der Modefilialist Adler war wegen der mit der Pandemie verbundenen Schließungen des letzten Jahres in Schieflage geraten.

Zweimal hat der Staat finanziell nachgeholfen, zuletzt mit einem Darlehen über 10 Mio. Euro vom Bund. Seit Januar ist Adler in Eigenverwaltung. Der Gläubigerausschuss hat entschieden, dass der an der Übernahme interessierte Logistiker Zeitfracht den Zuschlag für den Modehändler erhält.

Auf den ersten Blick ist vielleicht nicht offensichtlich, warum überhaupt das Interesse vorhanden war. Bei der Berliner Logistikfirma heißt es: "Zeitfracht hat sich für ein Unternehmen entschieden, das sehr stark in der Logistik und auch in der Bekleidungsbranche tätig ist. Es passt und erweitert unser Handelsportfolio." Bereits 2019 wurde der Buchgroßhändler KNV aus der Insolvenz von Zeitfracht übernommen.

Es heißt, dass sich bei Adler selbst die Begeisterung über die Übernahme in Grenzen halte. Der Modefilialist, mit insgesamt 171 Modemärkten (davon 142 in Deutschland), ist damit zukünftig eine Beteiligungsgesellschaft eines Logistikkonzerns. Nach der Übernahme wird es wohl mit der Eröffnung eines förmlichen Insolvenzverfahrens weitergehen. Das Grundkapital von Adler wird auf null gesetzt und von Zeitfracht wieder aufgefüllt. Desweitern wird die Börsennotierung von Adler beendet.