Lebensmitteleinzelhandel als Profiteur der Corona-Krise

20.07.2020 - Trotz gestiegener Kosten für Personal, Sicherheit, Hygiene und Logistik, kann der Lebensmittelhandel als eine Art Gewinner der Corona-Krise bezeichnet werden.

Während Warenhäuser und Nonfood-Märkte gleichermaßen erhebliche Erlöseinbußen beklagen, bleiben die Supermärkte und Discounter auf der Überholspur. Vor allem die Vollsortimenter führen den Monatstrend Mai mit Zuwächsen von 24,4 Prozent an. Discounter legten um 14 Prozent zu. Die Zuwächse schlagen sich auch in der Entwicklung der Sortimente nieder. Besonders Obst und Gemüse haben mit einem Plus von knapp 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ordentlich zugelegt. Genauso Fleisch- und Wurstwaren (28,1 Prozent) und alkoholfreie Getränke (23 Prozent).

Der bereits vor der Corona-Krise zu erkennende Trend, dass Konsumenten weiterhin auf die Wertigkeit ihrer Ernährung achten, scheint sich fortzusetzen. Insgesamt wird mehr Bio nachgefragt, Glas statt Plastik bei der Verpackung und generell achten mehr und mehr Konsumenten auf eine bewusstere und gesündere Ernährung. Gerade viele, die im Home-Office arbeiteten, waren gezwungen sich mehr mit ihrer Ernährung zu beschäftigen. Marktforscher gehen davon aus, dass die neuen Essgewohnheiten sich auch über die Corona-Krise hinaus manifestieren werden. Die Vollsortimenter profitieren momentan von dem Mix aus Nähe, hochwertigem Sortiment und attraktiven Preisen. Da viele Leute deutlich seltener ins Restaurant gehen, wurde mehr Geld in die Hand genommen, um daheim etwas besonderes zu Kochen.

Der in den letzten Monaten erwirtschaftete Umsatz lässt einen optimistischen Ausblick auf das Jahresergebnis zu. Bekommt der Handel die Abläufe und Auflagen der Corona-Krise noch besser in den Griff und kann hier einige Optimierungen durchführen, dürfte sich das zusätzlich positiv auf den Gewinn auswirken.