Kleine Renaissance des stationären Handels

18.01.2019 - Einer Umfrage der Unternehmensberatung PricewaterhouseCooper (PwC) zufolge, gewinnt der Laden um die Ecke bei den deutschen Verbrauchern wieder an Beliebtheit, trotz der Erfolge des Online-Handels.

Der Anteil der Konsumenten die mindestens einmal pro Woche im stationären Geschäft einkauften, lag demnach bei knapp 60 Prozent. Das ist ein deutlicher Unterschied zu den Ergebnissen vom Vorjahr (46 Prozent) und zum europäischen Durchschnitt von nur 43 Prozent.

Für die Umfrage wurden 22.000 Verbraucher in 27 Ländern befragt, unter anderem 1.000 in Deutschland. Den Ergebnissen nach zu urteilen, bleibt der stationäre Einzelhandel attraktiv und relevant. Mit einem schnellen Verschwinden kann nicht gerechnet werden. Gerade die jüngere Generation kauft häufig und gerne im stationären Handel ein. So erledigen 61 Prozent der 18 bis 24-jährigen ihre Einkäufe mindestens einmal pro Woche vor Ort. Zwar hat die Digitalisierung ihre Spuren beim Einkaufsverhalten hinterlassen, doch ist es für viele Konsumenten weiterhin wichtig Produkte anzufassen und auszuprobieren. Darüber hinaus wird die persönliche Beratung geschätzt.

Im europäischen Vergleich lieben die Deutschen besonders gerne analog einzukaufen. In Frankreich sind es zum Beispiel nur 45 Prozent der Befragten, in Großbritannien nur 41 Prozent und in Schweden lediglich 27 Prozent. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle Verbraucher mit dem hiesigen Einkaufserlebnis vollkommen zufrieden sind. Bemängelt wurde vor allem das Sortimentswissen des Verkaufspersonals, mit dem nur die Hälfte der Befragten zufrieden waren. Ebenfalls bemängelt wurde das Laden-Design, mit dem sogar nur 39 Prozent der Befragten einverstanden waren. Der Einzelhandel wird also nicht verschwinden. Von alleine wird er seine Position jedoch auch nicht behalten können. Gerade im Entwurf der Geschäfte und der Schulung der Angestellten sind noch viele Hausaufgaben zu erledigen.