Hagebau nutzt Instore-Navigation

03.09.2021 - Die Baumarkt-Kooperation Hagebau arbeitet an der Digitalisierung ihres stationären Geschäfts.

Quelle: Jelleke Vanooteghem/unsplash.com

Christian Wigger startet jetzt als erster Gesellschafter des Verbunds eine App, die per Instore-Navigation Kunden zu gesuchten Artikeln führen soll. Seit Jul kann "WIGGI hagebaumarkt" heruntergeladen werden und in einem der drei Hagebaumärkte von Wigger in Neumünster genutzt werden.

Wigger berichtet stolz: "Wir sind die ersten im Hagebau-Verbund, die diesen Service bieten". Dennoch würde er sich darüber freuen, wenn noch andere Gesellschafter an dem Projekt mitarbeiten wollen. Solange noch das Kundenverhalten durch die Corona-Pandemie beeinflusst wird, könnte die App dabei hilfreich sein, Kunden schneller zu den von ihnen gesuchten Produkten zu führen, so dass der Einkauf schneller geht. Für die Zeit im Jenseits der Corona-Pandemie, wenn mehr Bereitschaft und Lust zum Einkaufen besteht, kann die App den Kunden zum Stöbern und Verweilen einladen.

Die Instore-Navigation ist durch ein System des Dienstleisters Locandis realisiert worden. Dank kleiner Sensoren, die Locatoren genannt werden, kann der Kunde in Echtzeit auf seinem Smartphone sehen, wo er sich gerade befindet und wie weit es noch bis zu einem gesuchten Produkt ist. Die Sender wurden dabei in den Lampen verbaut, so dass sie direkt mit Strom versorgt werden und keine aufwändige Wartung der Akkus notwendig wird.

Baumärkte sind durch ihre große Fläche und den enormen Sortimenten hervorragend für die Technologie der Instore-Navigation geeignet. Bisher hat sich die Technologie wegen des mit ihr verbundenen Aufwands jedoch noch nicht flächendeckend durchsetzen können. Rossmann führte zuletzt in Polen eine vergleichbare Technologie ein. Dasselbe gilt auch für den smarten Einkaufswagen Easy Shopper von Edeka, der in der Region Minden zum Einsatz kommt und ebenfalls über eine Navigations-Funktion verfügt.

Bisher konnte sich das stationäre Baumarktgeschäft recht gut gegen den Abfluss von Umsätzen ins Netz behaupten. Das liegt jedoch nicht zuletzt daran, dass die Betreiber der Flächen mit mutigen Konzepten selbst versuchen die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Ein gutes Beispiel dafür sind die automatischen Bilderkennungen, die von Hornbach vor Kurzem direkt am Regal in Betrieb genommen wurden. Hier können lose Waren vor eine Kamera gehalten werden und das System erkennt die Artikel und erstellt einen Barcode. Damit werden die durch Kunden beschriebene handschriftliche Zettel der Vergangenheit endlich obsolet.