FIM setzt auf LEH mit kurzen Laufzeiten

02.09.2021 - Der Handelsimmobilieninvestor FIM aus Bamberg plant dieses Jahr mit einem Ankaufsvolumen von 100 Mio. bis zu 150 Mio. Euro.

Quelle: FIM Unternehmensgruppe

Auch kurze Restlaufzeiten der Mietverträge schrecken ihn dabei nicht, ganz im Gegenteil: FIM ist vor allem im Value-add-Bereich unterwegs. Und hat schon in der jüngeren Vergangenheit fleißig zugekauft: Das Bestandsportfolio verdoppelte sich binnen zwei Jahren.

Der Bamberger Handelsimmobilieninvestor FIM will in diesem Jahr bis zu 150 Mio. Euro ausgeben und hat dafür ein klares Ankaufsprofil im Kopf. "Bei unseren Akquiseanstrengungen dominieren Nahversorgungskonzepte mit Lebensmittelhandel (LEH) oder Fachmarktzentren mit Lebensmittelhandel und Drogeriemärkten", sagt Hans-Joachim Fleischer, der geschäftsführende Gesellschafter der FIM-Gruppe. Weshalb FIM Nahversorgern den Vorzug gibt, begründet Fleischer so: "Diese haben sich nicht erst seit Ausbruch der Corona-Krise als besonders krisenfest und renditestark erwiesen." Potenzielle Verkäufer lässt der FIM-Chef wissen: "Die jeweiligen Restlaufzeiten der Mietverträge spielen hier für uns eine untergeordnete Rolle."

Um den Ankaufsmotor anzukurbeln, hat die Firma zusätzliches Personal für Ankauf und Akquisition sowie im Property-Management (PM) eingestellt. In diesem und demvergangenen Jahr wurde die Mannschaft um gut zehn Leute aufgestockt. Für das PM werden weitere Kollegen gesucht."Im Fokus unserer Ankäufe stehen in erster Linie Objekte in attraktiven Mikrolagen, die Potenzial für Wertsteigerungen bieten", präzisiert Jan Lerke, der bei FIM als Geschäftsführer für das Immobilienmanagement zuständig ist, das Beuteschema.Im Jahr 2020 hat FIM bereits für mehr als 100 Mio. Euro eingekauft, wobei der mit Abstand größte Batzen auf ein Paket mit 27 Objekten und einer Gesamtmietfläche von rund 72.600 m² entfiel, das FIM für 86,4 Mio. Euro von M7 Real Estate erwarb. Die Restlaufzeit der Mietverträge betrug sechs Jahre, der Vermietungsgrad lag bei 92%.

Das M7-Portfolio hatte auch den größten Anteil daran, dass die Gesamtmietfläche im Bestandsportfolio von FIM zwischen 2018 und 2020 von 185.000 m² auf 291.000 m² wuchs. Der Marktwert des FIM-Portfolios habe sich im gleichen Zeitraum von 240 Mio. Euro auf rund 500 Mio. Euro mehr als verdoppelt, teilt FIM mit. Die Anzahl der Handelsimmobilien sei von 40 auf knapp über 100 Objekte geklettert.

Bei Value-add "gibt es noch attraktive Kaufpreisfaktoren"In einem ähnlichen Tempo will FIM weiterwachsen - 2021 und darüber hinaus. In diesem Jahr wurden bis dato "Objekte für die Hälfte des angestrebten Ankaufsvolumens beurkundet", teilt FIM auf Nachfrage der Immobilien Zeitung mit. Weitere Immobilien befänden sich in der Prüfung. Gerade im Value-add-Bereich, in dem sich FIM hauptsächlich tummelt, "gibt es noch Portfolios und Einzelobjekte mit attraktiven Kaufpreisfaktoren". Für LEH-Portfolios mit Supermärkten und Fachmarktzentren soll jüngst rund das 21fache der Jahresmiete gezahlt worden sein, einzelne Neubaumärkte mit langen Mietverträgen sollen zurzeit das 25- oder 26fache erreichen.

 

Quelle: Immobilienzeitung vom 02.09.2021