Die Rolle des Kartellamts beim Verkauf von Real

01.11.2019 - Bereits 2015 produzierte das Kartellamt Schlagzeilen, nachdem es sich gegen die Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann durch Edeka ausgesprochen hatte.

Gerade bei Firmenzusammenschlüssen im Lebensmitteleinzelhandel ist entsprechend immer mehr mit einer strengen Bewertung der Behörde zu rechnen. Die damalige Entscheidung wurde damit begründet, dass die Übernahme durch Edeka zu einer zu starken Konzentration in mehreren Regionalmärkten geführt hätte. Vor allem verschiedene Stadtteile in Berlin oder München wurden als Beispiele genannt. Erst durch eine Überstimmung des Kartellamts durch den damaligen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wurde die Übernahme unter Sonderauflagen genehmigt.

In Anbetracht der Möglichkeit, dass das Kartellamt auch bei der Veräußerung von real an redos das eine oder andere Wörtchen mitreden möchte, einigten sich die beiden am Verkauf beteiligten Parteien Metro und redos darauf das Risiko fair zu teilen und gemeinsam dem Kartellamt gegenüberzutreten. Bei der Prüfung der real-Übernahme wird die Bonner Behörde wahrscheinlich analog der Kaiser's Tengelmann-Übernahme vorgehen. Die erste Transaktion, die den Verkauf von real an redos betrifft, wurde bereits nach gerade einmal acht Tagen durchgewunken, da redos eine Immobilienfirma ist. Interessant ist was im nächsten Schritt geschehen wird, wenn real-Konkurrenten wie Edeka oder Kaufland größere Filialpakete erwerben wollen. Entsprechend würde das Kartellamt wieder kleinräumige Prüfungen der Wettbewerbssituationen in den betroffenen Regionen durchführen.