Corona-Folgekosten für den Discount

05.06.2020 - Bei einem Pressetermin des Handelsverbands Baden-Württemberg plädierte Lidl- Deutschlandchef Matthias Oppitz für einheitliche Corona-Regeln bundesweit.

Dahinter steht die Hoffnung durch Standardisierung zusätzliche Kosten reduzieren zu können. Auf eine Anfrage der Lebensmittelzeitung äußert sich Oppitz: "Einheitliche Regelungen sind von entscheidender Bedeutung, um weiterhin effizient und wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben." Der zusätzliche Aufwand, der von Seite der Discounter wegen Anpassungen an die Pandemie notwendig werde, betrifft vor allem die Bereiche Regulierung, Personalaufwand und zusätzliches Risikomanagement im Einkauf.

Einer Studie des Beratungshauses Oliver Wyman zufolge könnten sich die zusätzlichen Kosten auf bis zu 6 Prozent des Umsatzes summieren. Als wahrscheinlichstes Szenario wird eine Kostensteigerung von 3,5 Prozent des Umsatzes erwartet. Für Lidl würde das allein im Inland zu Belastungen von ca. 1 Mrd. Euro führen. Es gibt keine Aussagen von Lidl darüber, wie hoch die bisherigen Zusatzkosten ausgefallen sind. Über die letzten Wochen konnten erste Erfahrungen mit der neuen Lage gesammelt werden. Besonders die Discounter sehen es als eine ihrer größten Stärken, schnell auf eine veränderte Situation reagieren zu können. Angeblich konnten bereits in einigen Punkten erste Optimierungsmaßnahmen umgesetzt werden.