AWG will wieder größer werden

26.08.2021 - Der Modefilialist AWG geriet nicht erst durch die Umsatzausfälle im Zusammenhang mit der Corona-

Pandemie in Schieflage.

Quelle: FIM Unternehmensgruppe

Bereits Anfang 2019 meldete die Allgemeine Warenvertriebs GmbHPlaninsolvenz in Eigenverantwortung an. In diesem Zusammenhang wurden 47 von fast 300 Filialen geschlossen und 300 Arbeitsplätze abgebaut. Im Juli desselben Jahres sollte jedoch wieder auf Expansion umgeschaltet werden. Für 2020 waren bereits acht neue Standorte in Planung.

Als Michael Hövelmann von der Führung der Berliner Kaufhof-Filiale am Alexanderplatz in die Geschäftsführung von AWG im Februar 2020 wechselte, blieben ihm nur wenige Wochen, bis die Läden geschlossen werden mussten. Aus dem Nichts musste ein ordentliches Krisenmanagement her. Es hätte jedoch auch schlimmer kommen können. Am Ende des Jahres waren die Zahlen zwar rot, jedoch nur im mittleren Millionenbereich.

Laut Hövelmann sei auch das Verhältnis zu den rund 150 Vermietern von AWG weitestgehend intakt geblieben. Zwar wären noch einige Kleinigkeiten zu klären, Grund für ein Sonderkündigungsrecht habe es jedoch kein einziges Mal gegeben. Zwar stehen noch Nachzahlungen von gestundeten Mieten aus, doch seien diese laut Hövelmann überschaubar. AWG möchte ein gutes Verhältnis zu seinen Vermietern bewahren, nicht zuletzt wegen erneut aufflammenden Expansionswünschen.

AWG konnte 2020 trotz des Pandemie-Chaos vier Neueröffnungen verbuchen. Auch im laufenden Jahr kamen noch einmal vier hinzu. Momentan zählt das Filialnetz 247 Filialen. Auch für kommendes Jahr sind ähnliche Wachstumsraten vorgesehen. AWG sucht Standorte, die zwischen 800 und 1.100 m² Verkaufsfläche plus 100 m² Nebenfläche bieten. Zusätzliches Wachstum soll vor allem an den Rändern des bisherigen Filialnetzes geschaffen werden.

Der Expansionsradius reicht im Moment vom südlichen NRW und dem Süden Niedersachsens über Sachsen-Anhalt und Berlin/Brandenburg bis ins Saarland, nach Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Optimal sind Städte und Stadtteile ab 10.000 Einwohnern mit Nachbarn aus dem Lebensmitteleinzelhandel sowie Drogisten oder Schuhgeschäfte.