Amazon bereitet ersten Standort in Supermarkt-Format vor

30.04.2021 - Insgesamt 1900 qm soll der neue "Amazon Fresh" bemessen, der nördlich von New York in

Brookfield geplant ist.

Damit wäre er fast doppelt so groß wie der bisher flächenmäßig größte Automatik-Markt, den Amazon bisher eröffnet hat. Scheinbar nutzt Amazon für die flächenmäßig größeren Standorte bisher den Namenszusatz "Fresh", während für die kleineren automatisierten Convenience-Stores "Go" verwendet wird. Beide Formate operieren jedoch auf Basis derselben technologischen Grundlage.

"Fresh" als Marke wird wohl in Zukunft neben der angestrebten Online Expansion auch klassisch stationär nach Erweiterung streben. In England wurden bereits zwei kassenlose Convenience Stores eröffnet, weitere sind jedoch bereits angekündigt. In den USA betreibt Amazon bereits zwölf klassische nicht-automatisierte Supermärkte unter dem Fresh-Banner. Hier sollen ebenfalls laut Bloomberg noch einmal 37 weitere dazukommen. Außerdem sollen in den USA noch rund 20 weitere kleine Convenience-Stores mit Go-Technik eröffnet werden.

Das besondere an der Go-Technik ist, dass Kunden einfach den Markt betreten können und sich ihren gewünschten Einkauf aus den Regalen nehmen und anschließend, ohne eine Kassenanlage zu benutzen, gehen können. Die ausgewählten Artikel werden automatisch von einem komplexen Computersystem erfasst und über das Amazon-Konto des Kunden abgerechnet. Für den in Brookfield geplanten Markt werden jedoch auch bemannte Kassen zum Einsatz kommen. Von Amazon heißt es, dass es ein zusätzlicher Service für den Kunden sein soll, um jeden Kundentypen zu erreichen, vielleicht bedeutet es jedoch eher, dass man bei Amazon noch nicht ganz davon überzeugt ist, dass die Technologie in einem so großen Markt reibungslos funktionieren wird. Es bleibt abzuwarten.

Das von Amazon entwickelte System zum Betreiben der kassenlosen Läden ist enorm kompliziert und es gibt wohl kein zweites Unternehmen auf der Welt, dass diese Technologie momentan bereitstellen könnte. Wagen wiegen permanent die Regelinhalte und vergleichen ihre Daten bei Veränderungen mit Echtzeit-Bildverarbeitungssystemen, um aus dem Regel genommene Ware eines Kunden in einen für ihn angelegten virtuellen Warenkorb zu legen. Nimmt ein Kunde wieder einen Artikel aus seinem Warenkorb und legt ihn irgendwo im Markt nieder, wird dieser auch aus dem virtuellen Warenkorb entfernt. So soll der Kunde den Markt, sobald er alles hat, was er wollte, schlicht wieder verlassen können und nur für das zahlen, was er auch mitgenommen hat. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Amazon-Technologie auch auf der Größenordnung eines Supermarkts, wie jetzt in Brookfield erprobt wird, verlässlich funktionieren wird. Damit würde Amazon seine Go-Technologie auch als Konkurrenz zu den praktizierten Supermarkt-Konzepten etablieren.